ARCANE (AUS) - Chronicles Of The Waking Dream
Mehr über Arcane (AUS)
- Genre:
- Progressive Metal / Artrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Riot! Entertainment
- Release:
- 30.09.2011
- Glimpse
- The Seer
- The Malice
- The First Silent Year
- Secret
- Fading
- The Second Silent Year
- May 26
- Thee Third Silent Year
- Asylum: Acolyte Zero
- Whisper
Progressive Tonkunst für Genießer
Nein, "Chronicles Of The Waking Dream" ist mitnichten eines jener Prog-Metal-Werke, die man aufgrund ihres hohen Melodieanteils auch mal nebenbei konsumieren kann. Das neue Werk der australischen Newcomer, welches in der Heimat bereits vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, erweist sich nach vergleichsweise leichtem Einstieg als absolute Herausforderung, an der man sich vor allem dann die Zähne ausbeißen wird, wenn man den DREAM THEATER-Parallelen in den ersten Takten Glauben schenken mag und sich hiervon dazu verleiten lässt, ein ziemlich klassisch orientiertes Prog-Metal-Album zu erwarten. Dass "Chronicles Of The Waking Dream" diesem Anspruch gar nicht gerecht werden will, untermauern die Herrschaften von Down Under schließlich in den nachfolgenden, teils sehr schwer zugänglichen Tracks. Und genau hier beginnt dann auch eine Art Geduldsprobe, die einen (zeitmäßig) hohen Preis erfordert, mit vielen kunstvollen Arrangements, enorm spannenden Breaks und einem wirklich erhaben dramaturgischen Aufbau aber auch kostbar belohnt wird.
ARCANE werfen auf ihrer aktuellen Scheibe relativ schnell alle erdenklichen Fesseln ab, die anfangs noch durch lose Vergleichsmöglichkeiten und die dadurch geweckten Suggestionen angelegt werden. Sind 'Glimpse' und 'The Seer' trotz ihrer bereits recht emotionalen Dichte noch relativ fokussiert arrangierte Kompositionen, wendet sich spätestens mit dem sehr anspruchsvollen 'The Malice' das Blatt. Die Band arbeitet mit unverhofft vertrackten Strukturen, hinterlässt gleichsam eine unerwartete Theatralik, wandelt derweil aber auch sehr vielseitig durch die einzelnen Genre-Landschaften, die von der metallischen Schule bis hin zu recht eigenwilligen Artrock-Ablegern definiert sind. 'Secret' avanciert infolge dessen zum wohl aufregendsten Track bis dato, springt zwischen Epik, kopflastigen Arrangements und stillen Harmonien und bietet das ganze Spektakel, welches ARCANE auf "Chronicles Of The Waking Dream" vorstellen. Erst das späte 'Asylum: Acolyte Zero' bricht hier weitere Mauern auf, setzt noch einen drauf, beschreibt jedoch auch die schwere Zugänglichkeit dieses Albums. Denn auch wenn hier und dort versteckte Hooks lauern und sich die Band auch nicht vor kurzen Melodie-Einsätzen sperrt, so geschieht doch eine ganze Menge, seien es nun die straighten Geigen-Parts in 'Fading', das forsche Tastenszenario in 'Secret' oder eben die plötzlich eingeworfenen Interludien zu 'The Silent Year'.
Am Ende bleibt somit ein sehr spannendes, grötenteils spektakuläres Prog-Werk, das trotz seineer individuellen Klase jedoch nicht an die Genre-Highlights von REDEMPTION oder SUBSIGNAL heranreicht. Dennoch: Empfehlenswert ist das letzte Album dieser viel versprechenden Australier auf jeden Fall!
Anspieltipps: The Malice, Fading, May 26
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes