ARCH ENEMY - Rise Of The Tyrant
Mehr über Arch Enemy
- Genre:
- Melodic Death Metal / Heavy Metal
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 21.09.2007
- Blood On Your Hands
- The Last Enemy
- I Will Live Again
- In This Shallow Grave
- Revolution Begins
- Rise Of The Tyrant
- The Day You Died
- Intermezzo Liberté
- Night Falls Fast
- The Great Darkness
- Vultures
Diese mistigen Piepstöne! Tüüüt ... tüüüt. Nein, das ist nicht der Tinitus, der sich in meinen Lauschlappen bemerkbar macht. Es sind Unmengen von Piepstönen, mit der diese Vorabversion des neuen ARCH ENEMY-Album versehen wurde. Alle dreißig Sekunden dieser Krempel - lecker! Es kostet Überwindung, sich eine solche Version eingehender anzuhören, das könnt ihr mir glauben. Aber: Beharrlichkeit zahlt sich aus! Denn "Rise Of The Tyrant" entpuppt sich schnell als musikalisches Schwergewicht, das ganz oben in der Diskographie der schwedisch-deutschen Formation einzugruppieren ist.
'Blood On Your Hands' besticht durch abwechslungsreiches Drumming und eingängigem Refrain. Bei aller Aggression, die die Band in diesem Song lebendig werden lässt, wirkt die Melodieführung an den Leadgitarren sehr fein und filigran. Es macht sich bemerkbar, dass Christopher Amott nun in der Band zurück ist und wieder mit seinem Bruder Michael gemeinsam zockt. 'I Will Live Again' ist dem gegenüber etwas einfacher aufgebaut. Der Refrain ist jedoch eingängig und live funktioniert die Nummer ja auch prächtig, wie unter anderem auf dem Up From The Ground 2007 zu erleben. In eine ähnliche Richtung geht 'The Day You Died', wobei die Gitarrenleads, hier ungemein gefühlvoll und catchy klingen. 'In This Shallow Grave' ist verflucht starke Abgehnummer geworden, bei der Angela Gossow besonders intensiv growlt und faucht. Die Doublebass bollert unentwegt und in der zweiten Hälfte lassen die Amott-Brüder Gitarrenleads vom Stapel, die nichts anderes als Zucker sind. Der Titeltrack 'Rise Of The Tyrant' beginnt mit einem Sprachsample und kommt musikalisch abwechslungsreich daher. Zu Anfang gibt es Gebretter, dann eher Midtempo. Im zweiten Drittel wieder einen Highspeed-Abschnitt mit überragender Arbeit an den sechssaitigen Äxten inszeniert.
Das im Gitarrenbereich stark von der klassischen Musik beeinflusste 'Intermezzo Liberte' ist ein verträumt wirkendes, gediegenes Instrumentalstück, das wunderbar entspannend und erhaben wirkt. Den musikalische Schlussstrich unter diese Scheibe zieht das überwiegend schnell gespielte 'Vultures', das zwar nicht zu den absoluten Knüllertracks dieser Scheibe zählt, aber dennoch durchgehend Spaß macht. Mit einer gefühlvollen E-Piano-Passage verhallen die letzten Klänge dieses Albums.
ARCH ENEMY ist mit dieser Scheibe eine klasse Mixtur aus immer noch präsenten Death-Metal-Zutaten und verdammt starken Melodien gelungen. Der (zugegeben) starke Kontrast zwischen tollen Melodien und der brutalen Röhre von Angela Gossow gefällt mir nach wie vor sehr gut. Ihr könnt "Rise Of The Tyrant" übrigens piepstonfrei beim Plattendealer eures Vertrauens abgreifen. Das werde ich wohl auch tun, denn dieses Gepiepse hält kein Mensch aus. Klangtechnisch wurde dieser Silberling von Produktionsexperte Frederik Nordström druckvoll und lebhaft in Szene gesetzt. "Rise Of The Tyrant" ist eine bärenstarke Scheibe, die höchstwahrscheinlich zu den Alben des Jahres in diesem Genre zählt. Meine Empfehlung: Kaufen, abbangen und genießen!
Anspieltipps: Blood On Your Handy, I Will Live Again, In This Shallow Grave, Intermezzo Liberto
- Redakteur:
- Martin Loga