ARCHAIC DECAPITATOR - The Apothecary
Mehr über Archaic Decapitator
- Genre:
- (Melodic) Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.04.2019
- Circadian Promise
- Skyward
- Cruelty of the Host Star
- Diminishing Returns
- The Apothecary
Feinster schwedischer Todesstahl aus Connecticut.
Im Falle von ARCHAIC DECAPITATOR würde wohl kaum jemand erraten, dass die Truppe aus dem amerikanischen Connecticut stammt. Rein musikalisch würde ich den Fünfer jedenfalls nicht im Westen der Vereinigten Staaten verorten, sondern aus dem Bauch heraus dank des melodisch angehauchten Death Metals, der auf dem aktuellen Silberling "The Apothecary" zelebriert wird, viel eher auf einen weiteren skandinavischen Newcomer tippen. Um Neulinge handelt es sich hier allerdings auch nicht wirklich, denn die aktuelle EP ist bereits die fünfte reguläre Veröffentlichung der Jungs, die nur bisher jenseits des großen Teichs noch nicht so recht auf sich aufmerksam machen konnten.
Das könnte sich nun aber ändern, denn nach dem kurzen Piano-Intro 'Circadian Promise' gelingt dem Quintett mit 'Skyward' direkt ein Volltreffer, der Freunden des AT THE GATES-Frühwerks Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Trotzdem werden hier die musikalischen Vorbilder nicht blind kopiert, denn gerade mit einem sehr prominenten Einsatz von Keyboards und Samples liefern die Amerikaner ein schönes Gegengewicht zu den düsteren Gitarren-Riffs, das dem Sound des Openers eine eigene Note verpasst. Für das folgende 'Cruelty Of The Hist Star' greifen die Jungs dann noch einmal tiefer in die Trickkiste. Wieder sind dabei die Keyboards extrem präsent, dafür schielt die übrige Band ganz gewaltig in Richtung skandinavischen Black Metals und überzeugt mit bissiger Gitarrenarbeit und massiven Blast-Beats. 'Diminishing Returns' komplettiert schließlich das stilistische Potpourri, indem hier die Brücke zwischen AT THE GATES und IN FLAMES geschlagen wird und die Amerikaner damit endgültig im klassischen Melodic Death Metal ankommen. Was vielleicht nach einem etwas zu bunten Stilmix klingt, funktioniert in seiner Gesamtheit allerdings überraschend gut, was zu großen Teilen an einem hervorragenden Händchen für ausgefeiltes Songwriting liegt, das schließlich durch den ungewohnten Einsatz der Samples einen wunderbaren Farbeklecks und eine eigene Note erhält.
Entsprechend sollte "The Apothecary" dem Fünfer nun auch endlich auf unserer Seite die verdiente Aufmerksamkeit einbringen, denn auch wenn hier das Melo-Death-Rad nicht neu erfunden wird, bieten die vier Tracks der EP einen spannenden Mix aus verschiedenen eng verwandeten Sub-Genres. Alle Fans von skandinavischem Todesstahl und Schwarzmetall müssen hier mal ein Ohr riskieren, denn der Silberling könnte gerade ihnen jede Menge Spaß bereiten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs