ARCHETYPE - Dawning
Mehr über Archetype
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Final Day
- Hands Of Time
- Dawning
- Dissension`s Wake
- Inside Your Dreams
- Premonition
- Visionary
- Arisen
- The Mind`s Eye
- Years Ago
Dieses Ohio-Quartett geistert ja schon seit 1997 durch den Untergrund und hat bislang mit einer 4 Track-Promo-CD sowie einer ebensolchen EP für die Normalsterblichen namens "Hands Of Time" für Aufsehen gesorgt. Da seit dieser Veröffentlichung schon ein paar Jährchen ins Land gezogen sind, hatte ich die Band schon abgeschrieben. Ein kapitaler Fehler!
Hier offerieren sie uns nun ihren ersten kompletten Longplayer, der neben den vier bekannten Songs "Dissesion`s Wake", "Hands Of Time", "Arisen" und "Visionary" noch sechs bislang unveröffentlichte Tracks offenbart.
Wem die bisherigen Rundlinge nicht bekannt sind, dem sei gesagt, daß ARCHETYPE ganz ausgezeichneten Prog-Metal spielen, der nicht selten an ältere FATES WARNING erinnert. Dabei würde ich mal die Zeit so rund um "Perfect Symmetry" als Marschrichtung angeben, wobei die Jungs hier rein soundtechnisch weitaus weniger steril klingen und auch `nen Zacken härter daher kommen. Sehr positiv fällt in diesem Zusammenhang auf, daß bei ARCHETYPE trotz der fehlenden zweiten Gitarre keine Soundlöcher entstehen.
Die größten Pluspunkte dieses Silberlings sind aber sicherlich der extrem flexible Gesang von Greg Wagner sowie das facettenreiche und variable Songwriting. Das Quartett versteht es einfach, immer eingängig und trotzdem verschachtelt und auch hart zu klingen. Der Vorwurf einer zu hohen Kopflastigkeit, den sich ja viele ihrer Genrekollegen gern vorwerfen lassen müssen, kann man ihnen bei solch genialen Hooks definitiv auch nicht machen. Einfach mal "Dissension`s Wake" oder das druckvolle "Visionary" hierzu antesten.
Der gern mal zweistimmige Gesang überzeugt auf allen Fronten, da Herr Wagner über eine sehr kraftvolle, tiefere Stimme verfügt, die nur selten in ganz hohe Lagen abdriftet. Vor allem die teils etwas roh klingenden Shouts geben den melodischen Songs noch einen weiteren Zacken Härte. Sehr angenehm.
Auch die Instrumentalisten haben den Dreh raus, ihre unbestreitbaren Fähigkeiten so gut in die Songstrukturen einzuflechten, daß man niemals auf den Gedanken kommt, einzelne Passagen wären überlang oder gestreckt. Selbst die Soloparts sind so melodisch und gefühlvoll, daß der Hörer auch hier keinerlei Schwachstellen ausmachen wird. Anzutesten im instrumentalen "The Mind`s Eye", welches einfach so viel Drive hat, daß man die Vocals gar nicht vermisst. Das aus dem Munde eines Sängerfetischisten...
Habe ich bislang schon in höchsten Tönen mit Lob gehudelt, so fehlen mir beim Rausschmeißer "Years Ago" schlicht und ergreifend die Worte. Über 12 Minuten verzaubern uns die Jungs hier mit einer Ideenvielfalt, die andere Kapellen auf einem ganzen Album nicht vorweisen können. Mystisch schleppend eingeleitet steigert sich diese Nummer mit ihrem alles zersägenden Chorus zu einem absoluten Klassiker! Immer wieder wechseln sich messerscharfe Riffs mit abgehakten Breaks ab, ohne den Flow des Songs zu zerstören. Im letzten Viertel gibt es dann noch eine herrlich ruhige Passage, während mit Nicole Tournat auch noch eine Dame ans Mikro gelassen wird. Mehr geht nicht!
Anspieltipps : "Years Ago", "Final Day", "Dawning", "Dissension`s Wake"
http://www.archetype1.com
- Redakteur:
- Holger Andrae