ARCHGOAT - The Light-Devouring Darkness
Mehr über Archgoat
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Blasphemous Underground / Twilight
- Release:
- 07.02.2009
- Intro: 3rd Invocation
- Apotheosis Of Lucifer
- Tribulation Of The King Of Worms
- Goat And The Moon
- Sodomator Of The Doomed Venus
- The Light-Devouring Darkness
- Worms Born Of Martyrdom
- Fornicated Messiah
- The Dawn Of The Antichrist
Finnlands ARCHGOAT entführen uns zurück in eine Zeit als die zweite Black-Metal-Welle erst entstand.
ARCHGOAT aus Finnland steht für die ganz alte Schule des Black Metals. Als die zweite Welle noch keine Welle war, sondern eine Handvoll eigensinniger Waldschrate aus dem hohen Norden. Seinerzeit gab es die norwegische, die schwedische und die finnische Bewegung, wobei die letztere über weite Strecken als die ungezügeltste, die archaischste und die unmelodischste gelten darf. BEHERIT, BELIAL, BARATHRUM sind noch heute große Namen und knackten dennoch aufgrund ihrer noch größeren Unzugänglichkeit niemals den schwarzmetallischen Mainstream, was dem Großteil der westlichen Brüder im Geiste aus jener Zeit gelang. In diese Gruppe der Bands gehören auch die bereits 1989 gegründeten Recken von ARCHGOAT, die es in ihrer ersten Inkarnation auf etliche Demos und EPs brachten, aber bereits 1993 wieder die Segel strichen.
Zur Reunion kam es schließlich zwölf Jahre später, und nun liegt nach einer weiteren EP und dem 2006er-Debütalbum "Whore Of Bethlehem" endlich das zweite Studioalbum ARCHGOATs vor, das auf den Namen "The Light Devouring Darkness" hört und wenig überraschend auf die alten Tugenden der Band setzt. In tiefem, muffigen und relativ undifferenziertem Sound, walzen sich von gelegentlichen Blastattacken durchgeschüttelte, angeschwärzte Doom-Riffs der besten FROST-Tradition durch eine abweisende, aber nicht typisch nordisch kalte Klanglandschaft. Das Zusammenspiel der lavaartigen Gitarren bei 'Goat And The Moon' mit dem pumpendem Bass und dem gut akzentuierten und doch muffigen Drumming fühlt sich vielmehr an, wie der Gang über die Brücke aus MANOWARs 'Bridge Of Death' mit den brennend heißen, flüssigen Gestein im Abgrund und dem schwefeligen Geruch der Hölle in der Nase. In dieses Szenario passen auch die Vocals von Lord Angelslayer bestens, die sich zwischen dem Knurren eines Höllenhundes und dem gurgelnden Gähnen des Abgrunds bewegen.
Wenn das Tempo angezogen wird, wie das etwa bei 'Sodomator Of The Doomed Venus' der Fall ist, dann wirkt das klangliche Gesamtbild etwas rumpelig, wie dies eben bei BEHERIT und den kanadischen Brüdern im Geiste, BLASPHEMY und REVENGE der Fall ist. Doch auch hier haben die finnischen Erzgeißen etliche coole Passagen zu bieten, wie das fast schon tanzbare, rhythmische Teilstück in der Mitte des Songs. Teilweise ist mir die Scheibe auf Dauer zwar etwas zu chaotisch und zu wenig prägnant, doch nachdem dieser Stil in der Black-Metal-Szene weitestgehend von den typisch skandinavisch-melodischen Vertretern weitgehend verdrängt worden ist, tut es auch mal wieder gut, in die Zeit um 1990 herum abzutauchen und die Ursprünge der zweiten Black-Metal-Welle Revue passieren zu lassen. Dazu passt natürlich das okkultistische Artwork von Chris Moyen wie die Faust aufs Auge.
Anspieltipps: Apotheosis Of Lucifer, Goat And The Moon, Sodomator Of The Doomed Venus, Worms Born Of Martyrdom
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle