ARCHITECTS OF AEON - Still | Devastation
Mehr über Architects Of Aeon
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.12.2023
- Path | Irrelevance
- Rain | Storm
- Stroemung | Nordsued
- Path | Irrelevance (Instrumental)
- Rain | Storm (Instrumental)
- Stroemung | Nordsued (Instrumental)
Eine gigantische EP einer gigantischen Band!
Nach ihrem sagenhaften Full-Length-Debüt haben sich die beiden Musiker von ARCHITECTS OF AEON nicht mehr ganz so häufig der musikalischen Öffentlichkeit gezeigt. Dem Release von "Koloss" aus dem jahr 2019 folgten zwar noch zwei digitale Singles, doch gerade nach den hervorragenden Eindrücken, die das Duo hier hinterlassen hatte, hätte man sich schon zeitnah neuen Stoff gewünscht.
Dass gut Ding Weile haben mag, ist sicherlich akzeptiert, aber dass es am Ende nur drei Songs sein werden, die das Package aus Thüringen auf seinem neuen Album präsentiert, ist zumindest in der Draufsicht ein wenig enttäuschend. Doch diese Erkenntnis weicht sofort, wenn ARCHITECTS OF AEON den Motor wieder anschmeißt...
Was die Herrschaften nämlich auf "Still | Devastation" aus dem Ärmel schütteln, ist moderne metallische Musikkunst im ganz, ganz großen und besonderen Stil. Die sphärischen Eigenheiten der drei Tracks erzeugen sofort Gänsehaut, die stimmungsvolle Aufbereitung im dynamischen Kontext aller Nummern zeugt von größtmöglicher Professionalität, die derbe Kante, die derweil seinen Weg freiräumt, ist ein toller Kontrastpunkt, und das energische Gemisch aus schwarzmetallischen Fragmenten, düsteren, minimalistisch eingebauten Gothic-Inhalten und heroischem Post Metal erzeugt von Beginn an eine solch krasse Gänsehaut, dass man sich vor Begeisterung ob dieser erhabenen Darbietung gar nicht mehr retten kann.
ARCHITECTS OF AEON beherrscht sie alle, die kleinen Kniffe und Experimente, um einen solchen Release in ein Monster zu verwandeln, aber auch die strukturellen Besonderheiten in den Arrangeements, die Komplexität und Kompaktheit zu einer kombinierten Selbstverständlichkeit führen. Einzelne Songs dabei besonders hervorzuheben, ergibt überhaupt keinen Sinn, weil der Fluss der Dinge auch in der kurzen Zeit so gewaltig, das Gesamtkonzept stimmig und universell ergreifend ist und überhaupt dieses hohe kompositorische Level derart beeindruckt, dass man sich fragen muss, warum die Band nach wie vor alles in Eigenregie betreibt und noch kein größeres Label mit einem lukrativen Deal angeklopft hat.
Zur Ergänzung haben die beiden Musiker die instrumentalen Fassungen der neuen Songs noch mal als Bonus auf die zweite Hälfte des Albums gesetzt. Und tatsächlich sind auch diese Versionen noch einmal anders reizvoll und vergleichbar wuchtig wie die 'vollständigen' Nummern - denn was auf "Still | Devastation" lediglich schmückendes Beiwerk ist, wäre bei 99 Prozent aller ähnlich gelagerten Bands der Stein der Weisen.
Es sind nur drei Songs, aber es ist auch ein musikalisches Statement der Extraklasse. "Koloss" war ein echter Gigant, die neue EP steht dem in nichts nach!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes