ARENA - The Seventh Degree Of Separation
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2011
Mehr über Arena
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Verglas (SPV)
- Release:
- 02.12.2011
- The Great Escape
- Rapture
- One Last Au Revoir
- The Ghost Walks
- Thief Of Souls
- Close Your Eyes
- Echoes Of The Fall
- Bed Of Nails
- What If?
- Trebuchet
- Burning Down
- Catching The Bullet
- The Tinder Box
Sechs lange Jahre Pause sind endlich vorbei.
Sechs lange Jahre sind seit der letzten ARENA-Veröffentlichung, "Pepper's Ghost", vergangen. Und es ist zwischenzeitlich beängstigend ruhig um die britischen Proggies geworden, die mit "The Visitor" und "Contagion" zwei absolute Genreklassiker veröffentlicht haben. So ruhig, dass die Veröffentlichung von "The Seventh Degree Of Separation" quasi nicht über irgendwelche Promoter oder Labelnewsletter angekündigt wurde und man über die berühmte Mundpropaganda davon erfahren musste.
Aber gut, nun liegt das Album endlich vor und schon ein Blick auf die Trackliste zeigt, dass die Herren einen ähnlichen Weg wie auf "Contagion" einschlagen. Es gibt 13 kompakte Nummern zu hören, die nur bei 'Catching The Bullet' die Fünfminutenmarke sprengen. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass ARENA jetzt kein Prog mehr ist. Nein, auch anno 2011 ist der britische Ursprung des Neo-Progs unverkennbar. Clive Nolans Keyboards sind ebenso einzigartig wie John Mitchells Gitarrenspiel oder Mick Pointers, äh, pointiertes Schlagzeugspiel. Die Herren sind einfach prägende Akteure des Neo-Progs. Daran gibt es nix zu rütteln.
Und doch tönt "The Seventh Degree Of Separation" vom energischen Start 'The Great Escape' an frisch, zeitgemäß und stellenweise erstaunlich heavy. 'One Last Au Revoir' ist so eine Nummer, die zudem mit einer feinen Hookline schnell im Ohr hängen bleibt, während das zunächst unscheinbare 'Thief Of Soul' nach einem Dutzend Durchläufen plötzlich morgens nach dem Aufstehen im Kopf rumschwirrt. Erstaunlich. Auch beim balladesken 'Close Your Eyes' glänzt der neue Mann Paul Manzi mit kräftigen Vocals, wobei gerade diese Nummer sehr wenig vom typischen Neo-Prog zeigt und eher ein warmer Rocksong ist.
Die höchsten Höhepunkte hebt sich ARENA aber für das Ende auf. 'Burning Down' hat eine unsterbliche Hookline, die man nach jedem Durchgang stundenlang im Kopf hat, sodass man sich schon mal in der U-Bahn 'All signs are gone now of my previous existence' murmeln hört. Dumme Blicke der anderen Fahrgäste werden dabei gekonnt ignoriert. 'Catching The Bullet' ist mit seinen knapp acht Minuten die mit Abstand längste Nummer des Albums und gefällt mit feinen Nolan-Keys, dramatischen Arrangements und feinem Gitarrensolo zum Abschluss.
Ist "The Seventh Degree Of Separation" also das beste Album der Band geworden, wie es ARENA selbst im Trailer ankündigen? Nein, sicher nicht. Das offenbar sehr persönlich gehaltene Textkonzept ist zwar sehr spannend und die leichten Modifikationen im Bandsound sind erfrischend, doch in Sachen Songwriting kann man mit den eingangs erwähnten Glanztaten nicht ganz mithalten. Und das ist letztendlich immer noch der entscheidende Punkt. Für das Treppchen reicht es aber durchaus noch.
Damit ist "The Seventh Degree Of Separation" ein Album, das die Pflicht leicht übererfüllt und jeden Fan zufriedenstellt, aber nicht zu den eingangs erwähnten Klassikern aufschließen kann.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk