ARENA - The Theory Of Molecular Inheritance
Mehr über Arena
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Verglas Music
- Release:
- 21.10.2022
- Time Capsule
- The Equation (The Science Of Magic)
- Twenty-One Gram
- Confession
- The Heiligenstadt Legacy
- Field Of Sinners
- Pure Of Heart
- Under The Microscope
- Integration
- Part Of You
- Life Goes On
In Theorie und Praxis großartig.
Na, das hat ja dann doch eine Weile gedauert. Bereits im Juli 2020 verrieten Cliven Nolan und Mick Pointer, dass das nächste ARENA-Album "The Theory Of Molecular Inheritance" heißen würde und sie dieses mit ihrem neuen Sänger einspielen würden. Dieser ist niemand Geringeres als Damian Wilson, den viele von euch natürlich vor allem von THRESHOLD kennen.
Bereits der erste Durchlauf beweist dann, dass hier zusammenkommt, was zusammen gehört. Wilsons Stimme ist wie gemalt für den Progressive Rock von ARENA, der sich den Stempel "Progressive" eher mit den Frühwerken erarbeitet hat, als dass heuer noch groß in überlangen Stücken gefrickelt wird. Zwar setzen Gitarrist John Mitchell und Keyboarder Clive Nolan in Solospots immer wieder Glanzpunkte, doch all dies wird in meist relativ kompakten und durchaus eingängigen Songs verpackt.
Das beginnt mit 'Time Capsule', das mit seinen anfänglichen "ohohoh"-Parts fast ein wenig episch erscheint und mit latentem Doublebass gar überraschend heavy wirkt. Das folgende 'The Equation (The Science Of Magic)' ist die neue Hymne der Band und ein Fest für jeden Nerd. Die Wissenschaftler in unserem Team sollten daran ihre helle Freude haben. Auch live war dieser Song bereits ein echter Smasher, obwohl die meisten Anwesenden das neue Album an dem Abend noch gar nicht kannten. Ebenfalls ein absoluter Höhepunkt ist das dramatische 'The Heiligenstadt Legacy', bei dem Damian Wilson mit einer faszinierenden Eindringlichkeit punktet, während John Mitchell mit einem Traumsolo glänzt. Auffällig ist auch, wie nahtlos sich Damian Wilson in die Riege seiner Vorgänger wie Paul Wrightson, Paul Manzi oder Rob Sowden einfügt. Zumindest ich denke nicht wirklich an THRESHOLD, wenn ich Wilson bei ARENA höre, dafür ist der Stempel, den Mitchell, Nolan und Pointer dem Material aufdrücken, auch einfach zu stark. Das ist dann vielleicht auch gleichzeitig die größte Parallele zu THRESHOLD: die Qualität beider Bands ist nicht besonders abhängig von ihrem Sänger. Ein Pluspunkt ist Damian Wilson aber natürlich dennoch, was bei weiteren Ohrwürmern wie 'Field Of Sinners' oder 'Pure Of Heart' mehr als deutlich wird.
Ganz besonders angetan haben es mir auch die beiden finalen Nummern 'Part Of You' und 'Life Goes On'. Ersteres ist im Bandkontext noch einmal recht heavy ausgefallen, während 'Life Goes On' eines der schönsten Gitarrensoli der jüngeren Vergangenheit beherbergt. Auch dies war live eine echte Ohrenweide.
Da auch die Produktion gewohnt toll geworden ist, reiht sich bei mir persönlich "The Theory Of Molecular Inheritance" wohl gleich hinter den beiden Meilensteinen "The Visitor" und "Contagion" ein, auf Augenhöhe mit "Immortal" und "Pepper's Ghost".
Wer das Album erwerben möchte, macht dies am besten bei Just For Kicks, denn - wahrscheinlich dank Brexit - überall sonst ist selbst die einfache CD mit ca. 28 Euro ziemlich teuer, von den 70 Euro für das Vinyl ganz zu schweigen. Beides ist beim genannten Online-Händler deutlich günstiger.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk