ARGESH - Excommunica
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- Genre:
- Melodic / Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nero Corvino
- Release:
- 14.09.2021
- Abiura
- Suffocate In Oxygen
- Source Of Miracles
- Praelatorum Pedophilia
- Apocalypse 20.7-8-9
- The Elohim's Mark
Im Spannungsfeld zwischen Power-Metal-Epik und norwegischer Kälte.
Black Metal aus der Lombardei? Die schöne Region Italiens ist nicht unbedingt als Geburtsort für klirrend kalte Riffs und brutale Blastbeats bekannt, und dennoch macht die Musik von ARGESH in diesem Kontext Sinn, denn das Quartett aus Varese verbindet auf seinem Erstling "Excommunica" die Liebe zu norwegisch angehauchtem Melodic Black Metal mit der im italienischen Power Metal verwurzelten Leidenschaft für präsente Keyboards und Orchestrationen. Der lange Schatten DIMMU BORGIRs liegt entsprechend auch über der Musik dieses Debüts, auch wenn durchaus die Landsmänner FLESHGOD APOCALYPSE teilweise als Referenz herangezogen werden könnten.
Los geht es aber erst einmal düster mit dem Intro 'Abiura', das getragen von Streichern die Stimmung für die folgende halbe Stunde vorgibt. 'Suffocate In Oxygen' beginnt im Anschluss dann aber überraschend oldschoolig und lässt angeführt von Blastbeats und rasanter Gitarrrenarbeit an frühe SATYRICON denken, bevor zur Mitte des Tracks hin die Gitarrenmelodien, klarer Gesang und zunehmend stärker eingesetzte Chöre und Streicher dem Song eine schöne Portion Epik verpassen. 'Source Of Miracles' klingt dagegen so, als hätten BEHEMOTH und DIMMU BORGIR einen wunderschönen schwarzmetallischen Bastard gezeugt. Auf den ersten Blick vielleicht ein ungewohnter Stilmix, aber in meiner Ohren eines der ganz großen Highlights des Erstlings.
'Praelatorum Pedophilia' ist im Vergleich zu den beiden Vorgängern eher ein unscheinbarer Black-Metal-Abriss, der wenig Zählbares im Langzeitgedächtnis zurücklässt, bevor die Formkurve glücklicherweise mit 'Apocalypse 20.7-8-9' und einem Mix aus Post und Melodic Black Metal, der gerade zum Schluss hin in herrlich dissonante Sound-Kaskaden abdriftet, sofort wieder nach oben zeigt. 'The Elohim's Mark' zieht als Rausschmeißer in Sachen Epik dann noch einmal alle Register, verknüpft feine Gitarrenarbeit und starkes Drumming mit orchestraler Schönheit und avanciert so zu meinem zweiten Liebling auf "Excommunica".
Und so gelingt ARGESH insgesamt ein sehr überzeugendes Debüt, das Fans von symphonisch angehauchtem Black Metal überzeugen sollte. Gerade dann, wenn ihnen DIMMU BORGIR oftmals zu "poppig" agiert. Genau in diesem Punkt sind die Italiener nämlich mit einer wohltuend harten Old-School-Kante unterwegs, die sie konsequent von der Konkurrenz in diesem Sektor abhebt. Insgesamt ein gelungener Einstand, der für die Zukunft hoffen lässt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs