ARIES FIELD - Capsizing The Horizon
Mehr über Aries Field
- Genre:
- (Modern) Hard Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.10.2023
- Reflections
- Baptism
- Valkyrie
- y05
- Whispers
- Cradle
- Chained
- Pray
- The Hunting
- Undeniable
- Ritual
- Wide As The Ocean
Musikalisch solide, gesanglich nicht auf der Höhe.
Das italienische Ein-Mann-Projekt ARIES FIELD hat sich für das neue Album "Capsizing The Horizon" einiges vorgenommen, denn immerhin soll das Ganze Hörer und Hörerinnen auf eine konzeptuelle Reise durch verschiedene Phasen eines Traumes mitnehmen, die zusammengenommen eine kongruente Geschichte erzählen. Hinter der "Band" steht dabei übrigens primär Mastermind Fabio Stroppa, der für das neue und insgesamt dritte Album der Bandgeschichte nur bei zwei Tracks Unterstützung von Gitarrist Alessio Rispoli erhalten hat, der sich bei den Soli austoben durfte.
Musikalisch kann man die zwölf Tracks der Scheibe dabei grob als modernen Hard Rock kategorisieren, der selten auch einmal ganz vorsichtig einen Fuß ins metallische Fahrwasser hält. Als Referenzen würde ich daher gänzlich entgegen der Einordnung des Pressetextes, der MACHINE HEAD und TRIVIUM (???) als Anhaltspunkte nennt, vor allem ALTER BRIDGE oder SHINEDOWN sehen, wobei auch ein paar grungige Versatzstücke im Stile von LIFE OF AGONY zu hören sind. Wirklich metallisch wird es aber selten und wenn, dann geht es eher in Richtung von Bands wie FIVE FINGER DEATH PUNCH, auch wenn wir von deren Härtegrad immer meilenweit entfernt bleiben.
Handwerklich macht Fabio dabei gerade im instrumentalen Bereich eine durchaus solide Figur. Die Gitarren rocken und stampfen ordentlich, die Drums legen ein unspektakuläres, aber auch solides Fundament und vor allem die Gitarrenleads liefern durchaus ein paar Glanzmomente. Doch trotz dieser guten Vorraussetzungen, kommt die Scheibe irgendwie nie richtig in Gang. Zum einen liegt das am verbesserungswürdigen Songwriting, das für meine Ohren oftmals viel zu lange auf dem ein oder anderen Riff herumreitet und es versäumt, die Kompositionen kompakt zu gestalten. Einen weiteren Stolperstein markieren leider die Gesangspassagen von Fabio, mit dessen Stimme ich einfach überhaupt nicht warm werde. Nicht, dass der Italiener die Töne nicht treffen würde, aber mit seinem doch recht begrenzten stimmlichen Umfang kann er vielleicht einen Blues-Rock-Song tragen, hat aber beileibe nicht das richtige Organ, um die hart rockenden Kompositionen mit einem großen Refrain zu veredeln. So bleibt für mich eigentlich nur 'Whispers' als wirkliches Highlight hängen, wobei auch hier eher die feinen Gitarren-Leads für den Ohrwumcharakter sorgen. Ebenso kommt für mich nie das Gefühl eines echten Konzeptalbums auf, auch wenn sich die Texte aufeinande beziehen.
Insgesamt ist "Capsizing The Horizon" damit nur ein solides und recht einfach gestricktes Hard-Rock-Album, das dank recht offensichtlicher Schwächen beim Gesang leider nicht mit der Konkurrenz mithalten kann. Gerade in diesem Genre braucht es halt einfach eine große Stimme, die einem ebenso große Refrains servieren kann, damit der Funke so richtig überspringt.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs