ARKAEA - Years In The Darkness
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2009
Mehr über Arkaea
- Genre:
- Industrial Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 17.07.2009
- Locust
- Beneath The Shades Of Grey
- Years In The Darkness
- Gone Tomorrow
- Awakening
- Black Ocean
- Break The Silence
- Lucid Dreams
- My Redemption
- War Within
- The World As One
- Rise Today
- Away From The Sun
Ein melodischer Konterschlag gegen die FEAR FACTORY-Reunion!
Abstrakte Dinge haben sich in den letzten Jahren im FEAR FACTORY-Camp zugetragen, und auch wenn die Band jetzt wieder mit Ur-Gitarrist Dino Cazares vereint ist, macht die neue Formation in den Augen vieler keinen echten Sinn - zumindest nicht unter diesem Banner. Christian Olde Wolbers und Raymond Herrera, sprich die einstige Rhythmus-Abteilung, die für das Comeback nicht berücksichtigt wurden, einst aber noch so dicke mit Frontmann Burton C. Cell waren, haben nämlich nicht nur den Sound dieser Band geprägt, sondern durch ihren Input auch massiv dazu beigetragen, dass das FF-Symbol in den Neunzigern einen solch großen Wert erlangte. Doch das gehört nun der Vergangenheit an.
Wolbers und Herrera haben sich von der Nichtberücksichtigung aber nicht lange ärgern lassen, sondern die Songs, die sie bereits für die neue FEAR FACTORY-Platte geschrieben haben, einfach für ihr frisches Bandprojekt ARKAEA übernommen. Gemeinsam mit den beiden THREAT SIGNAL-Recken Jon Howard und Pat Kavanagh pflegen sie hier die jüngste Kurskorrektur ihrer ehemaligen Band weiter auszubauen - nur eben mit dem Punch, den das blasse "Archetype" vor zwei Jahren schmerzlich vermissen ließ.
Nichtsdestotrotz geht es bei ARKAEA nicht in erster Linie darum, mit groovigen Monsterschlägen den Moshpit anzuheizen. Im Vordergrund stehen stattdessen Hooklines und Melodien, die im steten Wechsel mit einigen sehr modernen Thrash-Attacken ihre Wirkung auch nicht verfehlen. Der größte Teil der 13 Songs verfügt über erstklassige Refrains und viele eingängige Passagen, ähnlich dem letzten wirklich guten FEAR FACTORY-Album "Digimortal" - nur eben mit dem Unterschied, dass "Years In The Darkness" nicht ganz so überfrachtet ist wie das 2001er-Album.
Gerade zu Beginn weiß das Quartett hierbei wirklich zu beeindrucken: 'Locust' bringt auf Anhieb einen Killer-Chorus, 'Beneath The Shades Of Grey' hingegen ein fantastisches Kontrastprogramm und 'Gone Tomorrow' sowie der Titeltrack Melodien, wie sie in diesem Bereich zwar unüblich sind, die aber dennoch sofort kleben bleiben. Und von diesem Schema weichen ARKAEA auf ihrem Debüt im Folgenden auch nur selten ab. Selbst die ganz klar prognostizierten FEAR FACTORY-Anleihen sind vergleichsweise gering, auch wenn die Basis des Bandsounds keine tiefgründigen Analysen benötigt. Lediglich Tracks wie 'Awakening' oder 'Break The Silence' hätte man sofort anderweitig zugeordnet.
Der einzige Wermutstropfen: Auf Dauer wird das Material berechenbar, weil der Grad an Abwdchslung von Song zu Song schwindet. Zwar gleichen ARKAEA diesen Umstand ständig mit richtig starken Melodien aus, doch hin und wieder müsste es einfach ein bisserl mehr sein. Da die Kompositionen an sich jedoch allesamt überzeugen und das Desaster namens "Archetype" hier mit einem Schlag vergessen gemacht werden kann, muss man den einzigen echten Kritikpunkt gar nicht mal so scharf sehen. "Years In The Darkness" ist nämlich ein richtig fettes Teil, das Bell und Cazares mit ihren beiden neuen Kollegen Hoglan und Stroud erst einmal auskontern müssen!
Anspieltipps: Beneath The Shades Of Grey, Awakening, Lucid Dreams
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes