ARKAID - Crematoria
Mehr über Arkaid
- Genre:
- Dark Metal / Symphonic Death Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 16.11.2018
- Crematoria
- Tragical
- Sex Bomb
- The Ruined Bouquet
- November
- Far Away
- Wielder Of Your Past
- Dagger & A Drink
- Here At The End Of All
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Das Debütalbum "Crematoria" des schwedischen Quartetts ARKAID strotzt nur so vor Abwechslungsreichtum und spannenden Einfällen, krankt allerdings an einem ziemlich unausgewogenen Soundgewand sowie mangelnder Fokussierung. Dass sich die Herren aus Halmstad nicht in feste Schubladen pressen lassen wollen, ist für sich genommen absolut lobenswert, doch die Wankelmütigkeit der neun Kompositionen ihres Erstlings dürfte die Hörerschaft in erster Linie stark verwirren.
Beispiele gefällig? Der titelgebende Opener beginnt mit Stoner-Rock-Flair, welches alsbald von böse gruntigen Vocals vertrieben wird – diese wiederum werden in Kontrast mit hohen Dark-Metal-Keyboardsounds gestellt, während die Rhythmik eine groove-metallische Richtung einschlägt. Reichlich schräg, diese Mixtur, aber mein Interesse weckt ARKAID damit augenblicklich. Der zweite Song 'Tragical' fällt deutlich hymnischer aus, sattelt einen knurrigen Death-Metal-Gaul und peitscht ihn groovig durch die Manege; APRIL IN FLAMES wäre hier wohl ein passender Vergleich. Die Mixing-Probleme fallen beim zweiten Stück leider noch stärker ins Gewicht. Das TOM JONES-Cover von 'Sex Bomb' ist wiederum eine absolut spaßige Angelegenheit, allerdings auch kein Kracher-Statement wie seinerzeit 'Diamonds' von ANY GIVEN DAY. 'The Ruined Bouquet' setzt wieder völlig neue Akzente: Nach einem ruhigen Klavier- und Gesangsintro erwacht ein episch-skandinavisches Todesbleibiest, ehe die Bandbreite hin zu RHAPSODYschem Symphonic Metal ausgedehnt wird. Mit den ersten Tracks hat die vierte Nummer fast nichts mehr zu tun, schindet als sehr coole Genre-Crossover-Arbeit aber durchaus Eindruck.
Im weiteren Verlauf hören wir noch fröhliches Folk-Metal-Gedudel mit DROPKICK MURPHY-Mitgröhlpassagen, symphonischen Melodic Death Marke MY GRIMACE, immer wieder stampfenden Groove Metal und zum Abschluss mit 'Here At The End Of All' eine hymnische Mittelalternummer. Also: mehr als genug Ideen für eine ganze Serie an Veröffentlichungen, die aber teilweise dermaßen kontrastreich nebeneinanderstehen, dass der knurrige Gesang J.R. Kensingtons als einziges verbindendes Element mit dieser Aufgabe überfordert ist; dazu ein ziemlich schwach gemixtes Klanggewand – für sich genommen schon genug Aspekte für eine gewichtige Abwertung. Das kreative Element auf "Crematoria" überzeugt aber letztlich so sehr, dass durchaus eine Anspielempfehlung ausgesprochen werden kann. Sollte ARKAID sich für den nächsten Output mit einem ordentlichen Produzenten zusammentun, könnte die Metal-Welt eine Überraschung erleben, die sich gewaschen hat!
Anspieltipps: Crematoria, The Ruined Bouquet, Here At The End Of All
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause