ARKAN - Sofia
Mehr über Arkan
- Genre:
- Oriental Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 23.05.2014
- Hayati
- My Reverence
- March Of Sorrow
- Leaving Us
- Soiled Dreams
- Deafening Silence
- Endless Way
- Wingless Angels
- Beauty Asleep
- Scar Of Sadness
- Cold Night's Dream
- Dark Epilogue
Orientalischer Bombast-Metal mit toller Sängerin!
Festhalten, hier kommt ein weiteres tolles Album aus dem momentan so blühenden Musikzweig des Female Fronted Metals, diesmal aus Frankreich. Gründungsmitglied von ARKAN war ein gewisser Foued Moukid, den Insider vielleicht noch von den Prog-Deathern THE OLD DEAD TREE her kennen. Seine Mission mit ARKAN war es, melodischen Death Metal mit orientalischen Einflüssen zu mischen und demnach gesellte er sich zu anderen Musikern mit algerischen und marokkanischen Wurzeln. Leider verstarb Moukid vor kurzem. Die Band überwand jedoch ihre tiefe Trauer und entschloss sich, weiter zu machen und "Sofia" aufzunehmen.
Und so kommt es, dass ich schon beim ersten Hör des Openers 'Hayati' hin und weg bin. Die durch das aktuelle STREAM OF PASSION-Meisterwerk entflammten Musikrezeptoren reagieren lebhaft auf den expressiven Gesang von Frontdame Sarah Layssac und ihre gewaltigen Hooklines. Das ist definitiv einer der Songs des Jahres, zumal sich 'Hayati' durch das orientalische Zwischenspiel deutlich von anderen Songs ähnlicher Bands (z.B LACUNA COIL oder STREAM OF PASSION) abhebt! Und fliessend geht es in das ebenso tolle 'Reverence' über, wieder wird das Tempo in der Mitte gekonnt rausgenommen, diesmal fieserweise aber nicht wieder gesteigert. Ja, das Songwriting ist trotz der dominierenden melancholischen Harmonie nicht vorhersehbar und im Detail durchaus als "progressiv" zu bezeichnen.
Nun könnte man "Sofia" vorwerfen, über die ganze Spielzeit etwas gleichförmig zu klingen, vor allem beim Nebenherhören. Denn große Abweichungen vom Stil der ersten beiden Songs sind im Verlauf nicht mehr zu verzeichnen. Doch beim genauen Hinhören entdeckt man doch noch den einen oder anderen ganz großen Moment. Auffälligstes Add-On ist der Growl-Gesang von Flaurent Mannier, sicher ein Überbleibsel alter Tage. Sagen wir mal so: Er stört nicht groß, doch ganz weglassen wäre eine sinnvolle Option. Dafür könnten die orientalischen Einflüsse und entsprechenden Gesänge gerne weiter ausgebaut werden, denn immer hier kommen die magischen Momente auf. Man hat eine wirklich ausdrucksstarke Sängerin, die solche Passagen zu veredeln vermag, wie z.B. bei 'Deafening Silence' oder 'Endless Way'. Und mit 'Scar Of Sadness' gibt es gegen Ende noch eine bombastische Doom-Death-Nummer, SWALLOW THE SUN meets LACUNA COIL, mit der die Band wohl nochmals ihrem tragischen Verlust Tribut zollt.
Vielleicht ist ja nach "Sofia" sogar wieder Platz für ein paar freundlichere Gefühle, denn mit noch mehr Abwechslung und einem weiteren Ausbau der Stärken sind hier in Zukunft auch Höchstnoten drin. Einstweilen heiße ich "Sofia" ganz herzlich willkommen in meiner wachsenden Mädelsmetal-Sammlung. Vielleicht auch bald in eurer? Feine Scheibe!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker