ARKHAM WITCH - Legions Of The Deep
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2012
Mehr über Arkham Witch
- Genre:
- NWOBHM / Doom Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 09.11.2012
- David Lund
- At The Mountains Of Madness
- Iron Shadows In The Moon
- Infernal Machine
- The Cloven Sea
- On A Horse Called Vengeance
- Gods Of Storm And Thunder
- Cult Of Kutulu
- Legions Of The Deep
- We're From Keighley
- Blood On Satan's Claw (Unplugged)
Cthulhu rockt sehr britisch.
Wie man Okkultismus und Pulp Literatur musikalisch verarbeitet, ohne beide durcheinanderzubringen, wie es der aktuelle Trend zu sein scheint, zeigen uns ein paar Junge Briten, die ganz nebenbei auch noch einige der coolsten Rocksongs des Jahres verfasst haben.
ARKHAM WITCH sind das aktuelle Betätigungsfeld zweier THE LAMP OF THOTH-Musiker, die hier etwas weniger doomig, aber mit vergleichbarem Eigenwillen zu Werke gehen. "Legions Of The Deep" ist bereits das zweite Album der Band und es bietet auf den ersten Blick recht rau produzierten Metal der alten britischen Schule mit einer Schlagseite in Richtung Doom und Epic Metal.
Und das funktioniert ganz famos. Der Opener 'David Lund' gibt die Marschrichtung direkt vor. Das Hauptriff ist an Einfachheit kaum zu überbieten, aber gerade dadurch auch nur schwer aus dem Kopf zu bekommen. Der Gesang ist theatralisch-exaltiert, ohne dabei die mittleren Tonlagen zu verlassen. Für die Qualität der Riffs spricht auch, dass die zahlreichen Wiederholungen in den kommenden acht Minuten nie langweilig werden. Im nächsten Song 'At The Mountains Of Madnesss' gibt es dann direkt wieder so einen Knaller von Riff, der dieses Mal aber deutlicher im Hard Rock verwurzelt ist. Da packt man sich automatisch die Luftgitarre und rockt mit. Kaum schwächer geht es weiter, manchmal etwas flotter und aggressiver, manchmal etwas doomiger, immer aber direkt auf den Punkt und mit ordentlich Schmackes.
Und wenn man sich dann mit all den Songs angefreundet hat und auf die Texte achtet, eröffnet sich dem geneigten Hörer eine zweite, faszinierende Welt. Wie beim Opener Lokalgeschichte, viktorianischer Okkultismus und Klassenkampf lyrisch zusammengeführt werden, ist bereits toll, wie danach dann eine der bekanntesten Geschichten H. P. Lovecrafts auch textlich dem breitbeinigen Hard Rock der Instrumentierung angepasst wird, grenzt an Genialität. Auch im folgenden gibt es einiges zu entdecken, was Fans von Lovecraft oder Robert E. Howard in nerdische Verzückungen treiben dürfte.
Selten passen textliche und musikalische Umsetzung so gut zusammen, wie bei ARKHAM WITCH, was alleine schon fantastisch wäre, doch zusätzlich versprüht das ganze Album so unglaublich viel Freude an ehrlichem Heavy Metal, dass ich mir sicher bin, es auch nach den nächsten fünfzig Durchläufen immer noch nicht langweilig zu finden.
Mit "Legions Of The Deep" haben ARKHAM WITCH eines der ehrlichsten, rundum gelungensten Heavy-Metal-Alben des Jahres veröffentlicht, das mich vom ersten Ton an begeistert hat und es auch weiterhin tun wird. Jeder, der sich für einen Heavy-Metal-Fan hält, sollte dieses Album gehört haben.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 12/2012
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst