ARKHE (HUNGARY) - /\
Mehr über Arkhe (Hungary)
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nail Records
- Release:
- 22.04.2016
- Rianas
- Meditation In The Woods
- Fergeteg Hava
- Lelekolok
- Space Derelict
- Scum
- Eredet
- Alom Hava
- Esthajnal
Außergewöhnliches vom SEAR BLISS-Mastermind!
Als Kopf und Chefdenker von SEAR BLISS hat András Nagy schon längst seine Position in der extremen Musikszene gefunden. Doch die Welt der schwarzen Klänge ist nicht der einzige musikalische Kosmos, den Nagy in seiner Laufbahn als Songwriter erobern möchte. Schon länger liegen die Ideen für sein Soloprojekt ARKHE in der Schublade, und während seine eigentliche Band momentan eine Auszeit nimmt, hat Nagy entschieden, dass nun die Zeit gekommen ist, um die experimentellen Noten seines Debütalbums freizulassen.
Doch der musikalische Output dieser Projektarbeit dürfte arg polarisieren, nicht zuletzt weil der Mastermind einen Teufel tut, das Publikum seiner eigentlichen Band anzusprechen. Elektronische Klänge, Industrial-Rhythmen, melancholische Ambient-Einschnitte, ein bisschen Avatgarde und gerne auch eine Spur Dark Wave sind die Bestandteile des eigenwilligen Klangkonzepts, das ARKHE zum Besten gibt und mit dem die Truppe ihre Hörerschaft vermutlich auch erst einmal überfordern dürfte. Zwar lehnen sich die Ungarn nicht so weit aus dem Fenster, dass sie den Zugang für unmöglich erklären, doch die verschiedenen, teils divergierenden Stimmungen, die introvertierte Ausstrahlung und die feine Detailarbeit sind durchaus Ansatzpunkte, an denen man sich die Zähne ausbeißen kann - und auch wird.
Und dennoch steht dieses Debüt für den musikalischen Freigeist eines Komponisten, der sich in seiner Band oftmals von den gängigen Konventionen hat leiten lassen und dessen kreativer Weitblick oftmals Grenzen hatte, alleine schon durch die Vorgaben des Black-Metal-Genres bedingt. Nun ist Nagy frei, emotional, verträumt, melancholisch und einfach richtig gut in dem, was er in den ersten Stücken seines neuen Betätigungsfeldes anpackt. Vielleicht mag manch einem der Ansatz zu verkopft sein, eventuell ist auch der propagierte Minimalismus ein Hindernis, ggf. sind es auch die sehr experimentellen Noten in Songs wie dem NAPALM DEATH-Cover 'Scum', die man ablehnt. Eines wird man aber nicht abstreiten können: Mit diesem Album setzt sich Nagy als kreativer Künstler erstmals ein kleines Denkmal, das aufgrund seiner vielen innovativen Züge auf einem richtig festen Sockel steht.
Anspieltipps: Eredet, Alom Hava
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes