ARKHON INFAUSTUS - Orthodoxyn
Mehr über Arkhon Infaustus
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Osmose Productions
- Release:
- 28.05.2007
- Trigrammation
- When They Have Called
- Magnificar Satanas
- Behind The Husk Of Faith
- La Perticule De Dieu
- Narcofili Sancti
- Evanggelion Youdas
- Annunciation Of The Holy Ghost
ARKHON INFUASTUS sind eine dieser Brutalo-Bands, die in einschlägigen Insider-Kreise einige fanatische Anhänger haben, es aber im metallischen Blätter- und Datenwald bislang sehr, sehr schwierig hatten. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Bis dato gab es lediglich solide technische Todesblei-Kost mit ordentlicher Aggro-Wumme, jedoch ohne besonders effektive Ideen oder nennenswertes Songmaterial. Ergo: Die letzten Alben von ARKHON INFAUSTUS verschwanden mehr oder weniger in der Masse an neuen Veröffentlichungen und brachten die Band keinen Schritt weiter.
Und es bleibt zu befürchten, dass diese Entwicklung in Zukunft weiter Bestand haben wird, denn auch auf ihrer neuen Scheibe "Orthodoxyn" bringt die extreme Kapelle neben technisch wie handwerklich einwandfreiem Stoff weitestgehend die unstoppbare Abrissbirne, die in ihren finstersten Momenten zwar richtig stark ist, aber besonders bei den breaklastigen Songs kaum Akzente zu setzen vermag. Gerade die ersten Stücke von "Orthodoxyn" sind schlichtweg klassischer Stoff von der Stange, aber eben ohne wirklich eindrucksvolle Passagen oder markante Riffs. Bewusst brachial und zu jedem Tempowechsel bereit, gibt es Dresche auf höchstem Filigran-Niveau, aber stellenweise ohne Seele, was besonders dem abgehackten 'When They Have Called' sowie dem unspektakulären Gebolze in 'Behind The Husk Of Faith' sehr schnell anzumerken ist. Die Ruppigkeit ist vorhanden, aber dieses Infernalische, die undurchdringliche Bösartigkeit kommt hier noch nicht so prägend zur Geltung wie später im genialen 'La Perticule De Dieu' bzw. beim beklemmenden 'Evanggelion Youdas', in denen sogar die Grenze zum Black Metal mehr als dezent gestreift wird.
So entsteht recht schnell der Eindruck, dass ARKHON INFAUSTUS am besten sind, wenn sie den technischen Grad ihrer Songs ein Stück zurückschrauben und ihn für ein Mehr an Atmosphäre und Eindringlichkeit opfern. Wie und dass es funktioniert, zeigt die zweite Hälfte der neuen Scheibe verdammt deutlich - ebenso wie die Tatsache, dass man erfolgstechnisch sicher nicht auf der Stelle treten muss, wenn man demnächst etwas fokussierter an den richtig fiesen Stücken arbeitet. Für eine Death-Metal-Band mag es zwar wie der Todesstoß anmuten, dass die Brachialität eingedämmt werden sollte, doch hört man erst einmal, wozu die Band bei der Ausprägung bestimmter Klangfacetten imstande ist, weiß man, dass dies der einzige Weg sein kann. Hoffentlich einer mit Zukunft!
Anspieltipps: Magnificar Satanas, La Perticule De Dieu, Evanggelion Youdas
- Redakteur:
- Björn Backes