ARKONA (PL) - Stella Pandora
Mehr über Arkona (PL)
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Debemur Morti
- Release:
- 27.09.2024
- Pandora
- Altaria
- Necropolis
- Elysium
- Prometeus
- Aurora
Melodien und reichlich Aggression - ein ständiger Balanceakt seit 1993.
Von tatsächlichen Protagonisten des internationalen Black Metals zu sprechen, liegt im Falle von ARKONA vielleicht noch fern, allerdings sind die Polen bereits seit mehr als drei Dekaden am Start und haben die Anfänge der melodischen Spielart noch eng begleiten dürfen. Mittlerweile ist die Truppe zumindest in der polnischen Heimat eine anerkannte Größe, deren einziges Problem zuletzt darin bestanden hat, nicht ausreichend neues Material nachzuschieben. Die Pandemie hat die Truppe komplett überschlagen, aber auch zuvor gab es gelegentlich etwas längere Pausen, in denen ARKONA womöglich den entscheidenden Schritt hätte machen können.
Über jedwedes Wenn und Aber zu spekulieren macht mit dem Release von "Stella Pandora" jedoch wenig Sinn, schließlich ist die neue Scheibe eine anständige Abfindung für all diejenigen, die das Treiben der Osteuropäer schon etwas länger verfolgen und sehnlichst den Nachfolger zu "Age Of Capricorn" erwartet haben. ARKONA knüpft nämlich wieder unmittelbar an alte Stärken an, die in erster Linie darin liegen, hymnische Melodien mit ordentlich Aggression zu unterlegen, dabei kleine Epen zu kreieren und vor allem reichlich Nachvollziehbares auf den Tisch zu bringen. Für die sechs neuen Tracks trifft jedenfalls zu, dass Einprägsamkeit und eine gewisse Erhabenheit beim Aufbau der Melodiebögen gegeben sind, auch wenn die Band hin und wieder vielleicht eine Spur zu lange in die Wiederholungsschleife gerät und die Arrangements manchmal etwas kompakter hätte formulieren können. Und auch in puncto Abwechslungsreichtum ist "Stella Pandora" nun keine echte Blaupause, weil die Band ein bestimmtes Schema etabliert hat, dass zumeist einen relativ langen Einstieg in die Songs vorsieht, bis dann explosionsartig das Tempo angezogen wird und die melodischen Komponenten an die Front gestellt werden. Und genau hierin besteht auch die einzige scheinbare Schwäche im ARKONA-Sound: Die Kompositionen haben bisweilen etwas Vorhersehbares, lassen sich leicht ausrechnen und büßen über die Gesamtdistanz einige Reize ein. Dies bedeutet keinesfalls, dass die Polen musikalisch irgendwann der Durchschnittlichkeit ausgeliefert sind, denn dazu sind die jeweiligen Stücke für sich betrachtet viel zu stark, jedoch ist gerade im mittleren Part des Albums kaum mehr etwas Überraschendes dabei, und das hemmt den Fluss von "Stella Pandora" letztlich ein klein wenig.
Geht es allerdings darum, melodischen Black Metal rau und frostig zu inszenieren, sind bei ARKONA nach wie vor echte Könner am Werk, die mit einer Menge Erfahrung vieles von dem kompensieren können, was hier dezent kritisch aufgefasst werden kann. Bei Hymnen wie 'Altaria' und 'Elysium' verbietet es sich schließlich, hier das große Aber zu platzieren - von daher geht zur neuen Platte auch eine weitere, minimal eingeschränkte Empfehlung raus!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes