ARMAGEDON - Death Then Nothing
Mehr über Armagedon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.25
- Label:
- Mystic Productions
- Release:
- 17.05.2010
- Death Then Nothing
- Dead Code
- Enemy
- Blanket Of Silence
- Seeing Is Believing
- Bed Of Thorns
- Father Of Oblivion
- Emptiness Beyond Believe
- Betrayed
- F... End
Ein majestätisches Comeback einer lokalen Legende!
Als Underdog geboren, zur Underground-Legende aufgestiegen und als eine der hoffnungsvollsten Bands seinerzeit zu Grabe getragen: Die polnischen Death-Metaller von ARMAGEDON standen vor sage und schreibe 17 Jahren kurz vor dem internationalen Durchbruch. Die erste offizielle Scheibe "The Invisible Circle" wurde auf nationaler Ebene hoch gehandelt, die Zeichen wurden umgehend auf Sturm gesetzt, doch bevor sich der brutale Derwisch einen Weg an die europäische Spitze ebnen konnte, wurde die Platte aufgrund mangelnder Export-Promotion und aufgrund der Entwicklungen im Business radikal ausgebremst. Die Band zog kurzerhand die Konsequenzen und ließ einen schnellen, aber scheinbar unvermeidlichen Split folgen. Anderthalb Dekaden legte man sich zur Ruhe, bis anno 2006 erste Ideen zur Reunion publik wurden. Zwei weitere Jahre folgten, und schließlich waren das Comeback sowie der Labeldeal beschlossene Sache.
"Death Then Nothing" ist durch die außergewöhnliche Bandhistorie bedingt daher auch erst der zweite reguläre Full-Length-Release des osteuropäischen Blast-Orchesters, aber definitiv ein Album, das sich gewaschen hat. ARMAGEDON zelebrieren den Midtempo-Death-Metal mit Hingabe und orientieren sich ohne Wenn und Aber an den brachialsten Ergüssen der Szene. VOMITORY und BENEDICTION kommen in Sachen Riffing und Grunts als Vergleich in Betracht, VADER wiederum aufgrund des eigenwilligen Gitarrensounds (und nicht wegen der offenkundig ähnlichen Herkunft). Darüber setzt man die Atmosphäre der ersten beiden NOCTURNUS-Platten, nicht zuletzt durch den effizienten, und dennoch sehr spärlichen Keyboard-Einsatz, der "Death Then Nothing" spürbar aufwertet. Doch bei all diesen bekannten Elementen ist die Durchschlagskraft, mit der die neue Platte sich ihren Weg bahnt, einzigartig. Alles beginnt mit den unheimlich druckvollen Growls, mit welchen die Band noch jeden Krieg für sich entscheiden würde. Derart eindrucksvolle Todesblei-Propaganda hat man selten gehört - und das immerhin nach 16 Jahren aktiver Abstinenz! Rifftechnisch lassen die Polen derweil ebenfalls nichts anbrennen; stampfend, gemein, brachial und mit größten Ambitionen sägen sich die Saiten durch alle Körperteile und benötigen dabei noch nicht einmal die Ausflüchte in größere Geschwindigkeiten, die infolge der massiven Energie hier nur eine Alibifunktion hätten. Und die Songs sprechen ganz schnell für sich: 'Blanket Of Silence' bläst einem brutal die Schädeldecke weg, 'Father Of Oblivion' ist eine der stärksten Walzen seit einer halben Ewigkeit, 'F...End' schließlich der Arschtritt, den man zum Abschied gerne mitnimmt, um sich auch stets an die Intensität dieser zehn Tracks zu erinnern. Dazwischen gibt es progressives Geballer in 'Dead Code', martialische Riff-Kaskaden in 'Seeing Is Believing' und letzten Endes immer wieder diese pure vokale Gewalt, der man sich kaum entziehen kann.
Wie weh es schließlich tun muss, soviel zeit als Band weggeschmissen zu haben, kann man wohl nur dann spüren, wenn man es selbst aktiv erlebt hat. ARMAGEDON gehören jedenfalls zur absoluten Elite im derben Gemetzel und sollten jetzt, nach all dieser Zeit, endlich den Status erlangen, den ihre Musik seit jeher rechtfertigt - nämlich den als Top-Adresse im internationalen Death Metal!
Anspieltipps: Blanket Of Silence, Father Of Oblivion, Seeing Is Believing, Betrayed
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes