ARRIVAL OF AUTUMN - Kingdom Undone
Mehr über Arrival Of Autumn
- Genre:
- Metalcore / Modern Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 26.05.2023
- Scars
- Your Fiction
- Trust
- Ghosts
- Hell Comes Home
- One More Day
- Liminal
- Burn
- Who The Masters Serve
- Bury Me
- Hallowed
Moderner Death Metal mit einigen echten Hits!
Was macht man, wenn man in Grande Prairie auf dem Weg zwischen Edmonton und Alaska lebt und runde sieben Monate im Jahr eingeschneit ist? Genau, man wandelt seine Eindrücke der tristen Umgebung in wuchtiges Schwermetall um. So haben es auch Sänger Jamison Friesen, Gitarrist Brendan Anderson, Basser Ryan Sorensen und Schlagwerker Ty Fox getan, die gemeinsam seit dem Jahr 2019 unter dem Banner ARRIVAL OF AUTUMN musizieren und uns dieser Tage mit "Kingdom Undone" ihren zweiten Langspieler um die Ohren knallen.
Wer nun aber angesichts schneebedeckter Hügel und eisiger Kälte an Skandinavien und klirrend kalten Black Metal denkt, der wird mit den elf Tracks der Truppe aus Kanada nicht glücklich werden. Selbige verköstigt ihren Metal nämlich deultich moderner und sortiert sich grob irgendwo zwischen Metalcore, technischem Death Metal und Djent ein. Nicht nur trifft der Vierer damit den Zeitgeist, angeführt von Jamisons wuchtiger Stimme, die sich bei Growls, Screams und auch klassischem Klargesang bewährt, er komponiert auch einige wirklich zwingende Tracks. Das Pulver wird dabei schon früh verschossen, denn mit dem großartigen 'Scars' verbrät man die klar beste Komposition schon direkt zum Auftakt. Nicht nur hat der Song einige großartige Gitarrenriffs im petto, auch der großteils klar gesungene Refrain bleibt einem sofort im Ohr und lässt sogar dezente Nu-Metal-Vibes aufkommen, mit denen man bei mir natürlich sofort offene Türen einrennt.
Und auch im weiteren Verlauf wird auf "Kingdom Undone" auf sehr hohem Niveau musiziert, doch der Funke, der sich beim Opener noch zu einem Hit-Feuerwerk entzündete, will im weiteren Verlauf nicht mehr in gleichem Maße überspringen. Trotzdem gibt es auch noch weitere Anspieltipps zu finden, etwa wenn 'Your Fiction' mit vertrackten Gitarrenwänden punktet, oder wenn sich 'Ghosts' mit einem fiesen Groove als Nackenmuskel-Marathon entpuppt. Ebenso ist 'Burn' eine durchaus erwähnenswerte Nummer, die gerade mit tollen Leads, großer Dynamik-Spannweite und einem erneut mächtigen Refrain punktet. Daneben gibt es aber eben auch zahlreiche Tracks, die ich "nur" als solide Genrekost bezeichnen würde. Da hilft es auch nicht, dass die Scheibe klanglich nicht nur modern und wuchtig aus den Boxen knallt, sondern dank eines aufgeräumten Klangbilds sämtliche Instrumente hervorragend in Szene setzt.
Am Ende komme ich somit auf 7,5 Punkte, denn auch wenn hier qualitativ wenig Kritikpunkte auszumachen sind, ist das Songmaterial eben nicht durchgehend zwingend genug, um mich auch über die komplette Spielzeit zu fesseln. Solltet ihr ARRIVALL OF AUTUMN aber eine Chance geben wollen, empfehle ich 'Scars' und 'Burn' als Einstiegspunkte, denn beide zeigen deutlich auf, wohin die Reise in Zukunft für die vier Kanadier noch gehen könnte!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs