ARROGANZ - Tod & Teufel
Mehr über Arroganz
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- FDA Rekotz (Soulfood)
- Release:
- 14.11.2014
- i.d.t.n.
- One Death
- Arisen From Failure, Perished As King
- Tod & Teufel
- Demon's Heart
- Intoxicate
- All Light Is A Lie
- Black Aura
- Guilty
- Alles
Todesmut wird belohnt.
Bei vielen Labels liegt der geneigte Genre-Fan quasi nie falsch, sich eine Neuveröffentlichung ungehört ins Wohnzimmer zu holen. FDA Rekotz ist solch ein Label, hier gibt es quasi nur überdurchschnittliches Material, vor allem die aufstrebende Death-Metal-Szene ist hier zuhause. So ganz frisch ist das Cottbusser Kommando ARROGANZ zwar nicht im Geschäft, aber mit dem neuen Album "Tod & Teufel" ist man neu bei FDA. Und wie das Schicksal es will, ist das dritte Album von ARROGANZ auch ihr bislang stärkstes. Im direkten Vergleich zum Vorgänger "kaos.kult.kreation" erkennt man wohl, dass es die gleiche Band ist, "Tod & Teufel" spielt für meine Begriffe aber in einer anderen Liga.
Zunächst einmal haben es die Brandenburger geschafft, subtiler und vielschichtiger zu klingen, ohne spürbar an Härte zu verlieren. Das ist zwar kein progressiver Death Metal, aber vom stumpfen Geknüppel einiger Szene-Kollegen ist man hier deutlich entfernt. Den größten Anteil am blutroten Stimmungsthermometer hat die morbide Atmosphäre, die trotzdem unnachgiebig von Trommeln und Riff-Salven getrieben wird und Fäuste und Mittelfinger in die Lüfte strecken lässt. Denn mal ehrlich: Wer bei Nummern wie 'Krisen From Failure, Perished As King' oder 'One Death' artig auf dem Sofa hocken bleibt, hat entweder für Death Metal so viel Sympathie wie Elben für Orks oder schlichtweg taube Ohren.
Ein paar offene Lauscher sind bei der 50-minütigen Blasphemie durchaus zu gebrauchen, denn unter dem tight gezockten Rhythmus-Korsett drücken sich immer wieder raffinierte Breaks, Tempowechsel oder sonstige Schlemmereien durch, die aus einem soliden Album ein wirklich gutes Album machen.
Um es an dieser Stelle abzukürzen: "Tod & Teufel" ist eines dieser wirklich guten Alben geworden. Normalerweise treten Ermüdungserscheinungen in diesem Genre bei mir viel früher auf, bei ARROGANZ ist dem aber nicht so. Sehr unterschiedlich veranlagte Songs und eine insgesamt sehr harmonisch aufspielende Band mitsamt gutem Sänger, sorgen für eine schicke, hässliche Fratze in diesem viel zu sonnigen Herbst.
Anspieltipps: All Light Is A Lie, One Death
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher