ARS IRAE - Verwelkt
Mehr über Ars Irae
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- Release:
- 16.01.2007
- Des Hammers Ruf
- Zeitsturz
- Verwelkt
- Oden's Hall
- Elysium
Dass aus Oberbayern gutklassiger Schwarzstahl mit deutscher Lyrik zu kommen pflegt, wissen wir spätestens seit LUNAR AURORA. Dazu gesellt sich nun mit ARS IRAE aus Rosenheim ein weiterer bajuwarischer Vertreter der dunkel-metallischen Zunft. Dabei spielen die vier Jungs keinen allzu archaisch-finstren Black Metal, sondern sie bewegen sich in der Schnittmenge aus Black, Viking und Death Metal, in welcher das erstere Element durchaus überwiegt.
Die zweite Demo-CD ist sehr professionell aufgemacht, von einem tollen Artwork geziert und enthält fünf Stücke, vier davon in deutscher Sprache verfasst. Zumeist ist das Werk von schnellen Riffs, Doublebass und ordentlich Geblaste geprägt, wobei allerdings der melodische Ansatz nie aus den Augen verloren wird. Der erste Eindruck ist schon vom eröffnenden 'Des Hammers Ruf' an positiv, wobei sich bei intensiverem Hinhören doch noch ein paar kleinere Unzulänglichkeiten zeigen. Das ist in diesem Stadium natürlich nicht schlimm, aber als Verbesserungsvorschlag für die Zukunft würde ich mir erlauben, darauf hinzuweisen, dass die Übergänge von den schnellen in die stampfenden Passagen gerne etwas interessanter gestaltet werden könnten. Außerdem ist der Gesang ein wenig eindimensional. Gerade deutsche Lyrik wirkt auf mich viel intensiver, wenn der Gesang deutlicher artikuliert und charismatischer ist. Michi macht seine Sache am Mikro definitiv nicht schlecht, aber klingt eben über weite Strecken auch ein wenig austauschbar. Hier könnte die Band an Ausstrahlung gewinnen, wenn das stereotype Kreisch-Growlen individuelleren Charakteristika Platz machen würde. Gerade bei intensiven, bewegenden Texten wie demjenigen zu 'Zeitsturz' könnte so das Erlebnis noch beeindruckender sein. Das Titelstück ist mir im Vers zu zerhackt, doch der von einem elegisch singenden, geisterhaften Gitarrenlead eingeleitete Refrain hat wirklich Klasse.
Etwas stampfender, in bester Viking-Metal-Manier, kommt dann thematisch passend 'Oden's Hall' daher, bevor mit 'Elysium' der außergewöhnlichste Song der Scheibe das Finale liefert. Hier kommen wir auch in den Genuss passender Chöre und weiblicher Gast-Vocals, welche ein etwas epischeres Gesamtbild erzeugen. Dazu gibt es einige klirrende Riffs und schöne Stimmungswechsel. So bleibt ein sehr hübsch aufgemachtes und musikalisch ansprechendes Demo-Scheibchen, das trotz einiger kleiner Schwächen unmissverständlich klar macht, dass ARS IRAE mit Ambitionen gestartet ist und auch eine ordentliche Perspektive haben dürfte.
Anspieltipps: Zeitsturz, Elysium
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle