ARS MORTIS - Eritis Sicut Mortis...
Mehr über Ars Mortis
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Rotten, Cold And Dead
- Vom Wahn Des Seins
- The Helpless Creature
- Five Minutes Before...
- Suicide
- Black Visions
- Simpliness Of Desire
- My New World
- Ars Mortis
ARS MORTIS heißt auf Deutsch etwa so viel wie "die Kunst des Todes". Dieses durchaus brutale Handwerk wird seit den späten 90ern in Berlin praktiziert. "Eritis Sicut Mortes..." heißt das Debüt der Hauptstädter aus dem Jahr 2000. Ungeschliffen und roh präsentiert sich das Quintett ganze 41 Minuten lang, spielt gekonnt mit altbewährten Death-Metal-Elementen, in denen immer auch ein paar Schnipsel Black Metal durchschimmern. Zwischen den akustischen Höllen-Ausbrüchen überraschen ARS MORTIS wie am Anfang von 'The Helpless Creature' aber auch mit ruhigen und getragenen Passagen, die freilich schnell wieder das Opfer von donnernden Drums und sägenden Gitarren werden.
Habe ich gerade "donnernd" und "sägend" geschrieben? Ja?! Falsch! Die beiden Attribute träfen nur zu, wenn nicht diese schwache Produktion wäre. Live geht diese Platte sicherlich wie ein Armbrustbolzen nach vorne los, über die Haus-Anlage klingen viele Stellen schlicht zu dünn und zu verwaschen für die verwöhnten Ohren von heute. Blechern klopft sich da das Schlagzeug durch freilich kompositorisch anspruchsvolle Tracks wie das flotte 'My New World'. Doch dank des laschen Sounds wollen und wollen sich die Nackenmuskeln bei den ersten Hördurchgängen nicht bewegen. Wer seine Ohren jedoch an die Produktion gewöhnt hat, kann entdecken, dass ein rasender Song wie 'Suicide' nur so vor Ideen strotzt - hier sitzen jedes Break und jedes Gitarrensolo. Außerdem gibt es da die zehnminütige Mini-Bandhymne 'Ars Mortis' mit Mitgrölgarantie im ruhigen Mittelteil: "AAAArrrrs Mooorrtiiiiiss". Also machen ARS MORTIS auf "Eritis Sicut Mortes..." doch ganz schön viel richtig. Nur bei dem Cover haben die Jungs aus Berlin noch einmal so richtig ins Klo gegriffen - ein 08/15-Motiv mit Schloss und verhülltem Krieger, alles in Frosch-Innereien-Grün... Naja.
Fazit: Wer sich schwedisch angehauchte Gitarren à la DISMEMBER oder GRAVE, amerikanische Blastbeats und eine recht gute Stimme zwischen "Krächz" und "Growl" zusammen auf einer Scheibe vorstellen kann, der dürfte mit ARS MORTIS und ihrem Debüt schnell warm werden. Wenn da nur nicht dieser drucklose Sound wäre...
Anspieltipps: Suicide, My New World, Ars Mortis
- Redakteur:
- Henri Kramer