ARSIRIUS - Lvdi Incipiant
Mehr über Arsirius
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Einheit Produktionen
- Release:
- 25.03.2016
- Casus Belli
- Animalis
- Primus Inter Pares
- Interlude
- Arena
- Corruptio In Excelsis
- Arcanum
- Lux Aeterna
- Exterminans
- Rex Sacrorum
Das große Latinum des Death Metal
Der deutsche Death Metal ist eine etwas eigentümliche Angelegenheit. Während es im Untergrund brodelt und jede Menge interessante Bands gibt, so schafft es kaum eine davon jemals in die höheren Sphären der Bekanntheit und entsprechender Festivalpositionen. Früher MORGOTH und FLESHCRAWL, heute SULPHUR AEON und mit Abstrichen CHAPEL OF DISEASE und VENENUM, das war's dann aber auch schon mit Bands, die man als ausgewiesener Nicht-Death-Metal-Fan so kenn und regelmäßig in den einschlägigen Zeitschriften antrifft. ARSIRIUS aus München ist so eine Band, die den Sprung in die erste deutsche DM-Liga hätte schaffen können. Ich spreche hier von "hätte schaffen können", denn auch wen "Lvdi Incipiant" erst jetzt das Licht der Welt erblickt, ist die Band laut Plattenfirmeninfo bereits wieder Geschichte. Dennoch sollte dieses Vermächtnis das Ohr vieler Fans des deutschen Death Metals erreichen, denn die hier gebotene Musik ist vor allem eines: Verdammt stark.
Die Band hat sich dem leicht angethrashten Death Metal verschrieben, mit Songs, die sich eher im gehobenen Midtempo austoben, vor gelegentlichen Ausbrüchen aber nicht zurückschrecken. Dazu gibt es immer wieder feine Gitarrenmelodien zu belauschen und einen, für Death Metal recht gut verständlichen und variablen Gesang. In seinen besonders straighten und aufgeräumten Momenten können dem unbedarften Hörer wohl alte AMON AMARTH in den Sinn kommen, ARSIRIUS agiert aber insgesamt deutlich variabler als die Schweden und hat einen Fuß fest im klassischen Thrash und Heavy Metal, was Songstrukturen und Riffs angeht. Dazu bemüht man sich auch durch die lateinischen Songtitel um ein Alleinstellungsmerkmal und Distanz zu okkulten und blutrünstigen Klischees, die das Feld sonst oft dominieren.
ARSIRIUS schafft es auf "Lvdi Incipiant", einen extrem griffigen Sound und sehr eingängige Songs zu verbinden und so ein Album zu erschaffen, dass auch außerhalb des Death-Metal-Undergrounds Freunde finden sollte. Solche Monster wie 'Corruptio In Excelsis' verdienen jedenfalls, gehört zu werden und dürften auch live mächtig abgeräumt haben, weshalb ich es nun, wo ich ARSIRIUS für mich entdeckt habe, ziemlich schade finde, dass sich diese Chance wohl nicht mehr ergeben wird. Zum Glück bleibt mir aber dieses Album, das ich allen Fans episch ausladenden Death Metals dringend ans Herz legen möchte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst