ARSONISTS GET ALL THE GIRLS - Portals
Mehr über Arsonists Get All The Girls
- Genre:
- Hardcore/Grindcore
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Bastardized Recordings / Century Media
- Release:
- 14.08.2009
- Interdimensionary
- The 42nd Ego
- my Cup's Half Empty
- Skiff For The Suits
- In The Empyreans
- Saturnine
- Violence In Fluid - Triceratops
- Portals
- I Lost my Loss Of Ruin
- To Playact In Static
- Tea Time Tibbons
Würden SYSTEM OF A DOWN ihre Alben via Nintendo aufnehmen und dabei 'ne Death-Metal-Platte hören, sie klängen wahrscheinlich ähnlich...
ARSONISTS GET ALL THE GIRLS sind einer der schwierigen Chaosfälle, bei denen der schmale Grat zwischen musikalischem Genie und völligem, kompositorischem Blödsinn immer wieder neu definiert werden muss.
Gerade auf ihrem aktuellen Release "Portals" stellen die Jungs die Hörerschaft mal wieder auf einige harte Proben. Angefangen beim kruden Mix aus wüsten Core-Geschichten, Todesblei-Attacken und diversen poppigen Kontraparts bis hin zur nervigen Fähigkeit, einen Song nicht immer auf den Punkt zu bringen.
Gewohntermaßen ist die neue Scheibe mal wieder reich an Kontrasten, irgendwo charakterisiert zwischen chaotischem Geballer und fokussierter Prügelei. Verwirrung ist dabei der größte gemeinsame Nenner, ausgelöst durch eigenartige Keyboard-Passagen ('The 42nd Ego'), wüste Breaks ('Saturnine'), verkopfte Arrangements ('Skiff For The Suits') und den einen oder anderen Versuch, den Genre-Kings vom DILLINGER ESCAPE PLAN das Wasser abzugraben. Dementsprechend ist die Startphase von "Portals" eine kleine Katastrophe und entpuppt sich als großer Mischmasch aller erdenklichen Brutalo-Stilistiken, ohne sich dabei wirklich ernst zu nehmen.
Aber auch mit fortlaufender Spieldauer schließt man nur sehr schwer mit den neuen Kompositionen Freundschaft, wenngleich die Ideen in der letzten Halbzeit etwas interessanter anmuten. 'Violence In Fluid - Triceratops' beispielsweise mit einigen verproggten Melodien auszustatten, erweist sich als gewinnbringend. Auch die psychedelischen Gitarren-Backings im Titelsong beweisen, dass ARSONISTS GET ALL THE GIRLS sicherlich das Zeug dazu haben, mit innovativen Inhalten bestehende Grenzen einzureißen. Das Problem besteht nur einfach darin, dass die Band ihre Songs individuell nicht immer in den Fokus stellt und stattdessen mehr Wert auf das inszenierte Chaos legt. Im überschaubaren Rahmen ist dies tragbar - das hat die Band auch schon zuvor bewiesen. Doch in einer Folge anstrengend-kopflastiger Tracks, wie sie hier vor allem die ersten 20 Minuten zeichnet, geht jegliches Gespür für songorientiertes Arbeiten verloren. Viele Köche, in diesem Fall auch viele Elemente, verderben auf "Portals" den Brei - und machen aus dem durchwachsenen Mix, der hier geboten wird, einen ebensolchen in klanglicher Form!
Anspieltipps: Portals, Tea Time Tibbons
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes