ART OF ANARCHY - Let There Be Anarchy
Mehr über Art Of Anarchy
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pavement Music
- Release:
- 16.02.2024
- Die Hard
- Echo Your Madness
- Vilified
- Bridge Of Tomorrow
- Writing On The Wall
- Rivals
- Blind Man's Victory
- Dying Days
- The Good, The Bad And The Insane
- Disarray
Endlich das Argument zum Durchbruch.
Drittes Album, dritter Frontmann: Nachdem die Liaison zwischen ART OF ANARCHY und CREED-Frontmann Scott Stapp ein unschönes Ende genommen hatte und die Band ihren damaligen Frotmann aufgrund von nicht erfüllten vertraglichen Pflichten sogar rechtlich belangte, haben sich die beiden Votta-Brüder Jon und Vince nach einem etwas bodenständigeren Sänger umgesehen und ihn in Jeff Scott Soto gefunden. Wer nun aber glaubt, dass der berühmt-berüchtigte Tausendsassa dem Sound der einstigen All-Star-Truppe, der nach wie vor ex-GUNS 'N ROSES-Gitarrist Bumblefoot angehört, einen allzu deutlichen Stempel aufgesetzt hat, wird leider enttäuscht sein - oder sogar begeistert, denn mit einer ungewohnt rauen Performance ist Soto das letzte fehlende Puzzlestück auf dem großen Poster der Band und definitiv ein echter Zugewinn für die ständig von irgendwelchen Querelen zurückgeworfene Combo.
Auf jeden Fall ist "Let There Be Anarchy" die bis dato metallischste Veröffentlichung im Katalog von ART OF ANARCHY, wenngleich alternativer Heavy Rock auch in den zehn neuen Songs ein dauerhaftes Thema ist. Doch die Art und Weise, wie die beiden Songschreiber Elemente von DISTURBED und NICKELBACK mit zeitgemäßem Heavy Metal im Stile von ICED EARTH kombinieren, hat etwas sehr Spezielles an sich und weiß auch ab dem ersten Ton wirklich mitzureißen. Die Band kann sich mit dem vergleichsweise langen Opener 'Die Hard' sogar erlauben, von Beginn an ein wenig zu experimentieren bzw. gar progressiv zur Sache zu kommen, denn die neuerlichen Spielereien und die gelegentlichen Soli sind eine willkommene Erweiterung im Gesamtgefüge der Truppe und ergänzen sich perfekt mit den meist sehr kraftvoll vorgetragenen Refrains. Einprägsamkeit war auf den ersten beiden Platten schon ein wiederkehrendes Stichwort, doch die Hooks sind deutlich stärker, reißen umgehend mit und werden durch die musikalische Variation stets lebendiger, vor allem nach hinten heraus.
Ebenfalls erwähnenswert ist, dass sich ART OF ANARCHY von den üblichen Schemata gelöst hat und über die gesamte Distanz viel unberechenbarer agiert. Die Arrangements sind phasenweise sogar ein wenig verschachtelt, nähern sich auf unterschiedliche Art und Weise dem jeweiligen Chorus an, geraten aber immer wieder in eine echte Explosion, wenn Soto die Widerhaken ausfährt und einen Killer nach dem nächsten intoniert. Als Songschreiber ist das Team um die beiden Gründungsmitglieder enorm gewachsen, hat sich auch die nötige Zeit genommen, das Material reifen zu lassen und übertrifft die bisherigen beiden Scheiben um Längen.
Mit Scott Weiland konnte es aufgrund des plötzlichen Todes nicht weitergehen, Scott Stapp hat sich selbst herausmanövriert, doch mit einem Sänger, der ohne Allüren oder besondere Extravaganz seinen Beitrag leistet, hat es bei ART OF ANARCHY nun endlich gefunkt. Die dritte Veröffentlichung bringt die Band endlich dorthin, wo sie sich von Anfang an gesehen hat - auch ohne Supergroup-Stempel!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes