ART X - The Redemption Of Cain
Mehr über Art X
- Genre:
- (Symphonic) Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalville
- Release:
- 28.10.2016
- Memoriae
- Knowledge & Death
- The First Sacrifice
- The Second Sacrifice
- Crime, Pain And Penance
- Lilith
- Lucifer
- A Wife's Love
- The Keeper
- Eden, Finally...
(Zu) viel?
Rockopern erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. Gabriele Bernasconi, seines Zeichens Frontmann und Ideengeber der Band CLAIRVOYANS, hatte einst eine tolle Idee, die er musikalisch umzusetzen wusste. Nun liegt uns mit "The Redemption Of Cain" die Vertonung dieser Idee vor, die sich konzeptionell mit der "Kain und Abel"-Geschichte auseinandersetzt und auf den ersten Blick mit namhaften Musikern und Gästen zu brillieren weiß. Zak Stevens, Andre Matos und Blaze Bayley auf der einen, Amanda Somerville, Roberto Tiranti und Tim Aymar auf der anderen Seite, die allesamt ihre Aufgaben mit Bravour erfüllen und dem Konzeptalbum "The Redemption Of Cain" samt enorm gelungenem Artwork enorm viel Abwechslung und Facettenreichtum verleihen.
Und wie sieht es mit der Musik per se aus? Nun, der progressive Einschlag ist allgegenwärtig. Anscheinend dachte Herr Bernasconi "Je mehr Breaks und Soli, je mehr Gäste und Chöre, desto besser, desto klangvoller". Nun, die Melodien gehen ganz gut ins Ohr und jeder Sänger kommt auch gut zur Geltung. Trotzdem ist die besagte Progressivität auf "The Redemption Of Cain" etwas zu viel des Guten. (Zu) viele Details, die den Zugang ein wenig versperren, (zu) viel Abwechslung, die das Wesentliche ein wenig aus den Augen lässt, und (zu) viele Facetten, die den eher sperrigen Gesamtcharakter des Albums offenbaren. Handwerklich einwandfrei und vom Sound her absolut top, die Chöre machen ihren Job gut und die Detailverliebtheit von Gabriele ist bewundernswert. Doch hier wäre Weniger wohl doch mehr gewesen.
Eine etwas überfordernde Symphonic-Metal-Opera? Natürlich sind Songs wie 'Knowledge And Death', 'Crime, Pain And Penance' oder auch 'The Keeper' und vor allem 'Lucifer' wirklich mehr als nett anzuhören, doch werden sie – separat gesehen – aus dem Konzept gerissen. Im Konzept selbst lässt ihre eigentliche Wirkung ein wenig zu wünschen übrig. So stecken ART X und "The Redemption Of Cain" in einem kleinen Dilemma: Gute Songs, gutes Konzept, gute Gäste, gutes Handwerk vs. Verwirrende Struktur, zu viele Details und schlicht und ergreifend zu viel für lediglich ein Album. Schade.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp