ARTAS - Ora Et Gomorrha
Mehr über Artas
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 05.01.2019
- Intro
- Gegen dich
- Nick und brich
- Wiener Verhältnisse
- Im Frieden der Nacht
- Interlude #1
- Vida Vale Madre
- Ne Boltai
- Black Piñata
- Fuck This Band
- Interlude #2
- Der Sturm
- Feindbild
- Der Augenblick
- Ora Et Gomorrha
- Outro
Abgedrehter Genre-Mix mit hohem Spaßfaktor
Acht Jahre sind bereits seit der Veröffentlichung von "Riotology" vergangen, dem zweiten Studioalbum von ARTAS. Es ist also langsam an der Zeit für den dritten Streich, der nun in Form von "Ora Et Gomorrha" die Plattenläden und Streamingdienste unsicher macht. Eine bestimmte musikalische Schublade wollten die Österreicher in der Vergangenheit schon nicht bedienen, und daran hat sich auch nach dieser langen Zeit nichts geändert. Vielmehr war die Kombination von vielen verschiedenen Musikstilen immer das Markenzeichen von ARTAS; so finden sich im Sound der Band beispielsweise Elemente aus dem Melodic Death, Thrash und Metalcore, um nur einige zu nennen. Ebenso flexibel sind die Jungs auch bei der Sprache der Lyrics, denn diese sind in Deutsch, Englisch und Spanisch verfasst. Ob die neue Scheibe mit "Riotology" mithalten kann, werden wir uns im Folgenden ansehen.
Bereits das kurze Intro lässt vermuten, dass die musikalische Vielfalt auch auf "Ora Et Gomorrha" umgesetzt wurde, was der erste reguläre Track 'Gegen dich' absolut bestätigt. Ein Markenzeichen der Band ist zudem, dass sie mit zwei Sängern aufwarten kann, die praktisch in jedem Song als Duett agieren. Das wäre für sich genommen noch nicht wirklich außergewöhnlich, aber die beiden sind sowohl stimmlich als auch gesangstechnisch sehr flexibel. So bekommt der Hörer wahlweise Growls, Screams, Klargesang, punkige Vocals oder sogar Sprechgesang geboten; auch während der einzelnen Songs wird munter zwischen den Gesangsstilen hin- und hergewechselt. Das ergibt in der Gesamtheit eine ziemlich bunte Mischung, die aber jederzeit Spaß macht und an der es auch technisch absolut nichts zu meckern gibt.
Wie bereits erwähnt, setzt ARTAS auch musikalisch auf bunte Vielfalt, auf "Ora Et Gomorrha" sogar noch mehr als in der Vergangenheit. Von Thrash, über Melodic Death und Core gibt es auch Punk und gelegentlich auch Rap, und sogar Einflüsse spanischer Volksmusik finden sich auf dieser Scheibe. Wer das liest, könnte dem Eindruck erliegen, dass sich das Resultat ziemlich wild anhören muss. Schon richtig, aber die verschiedenen Elemente sind wunderbar miteinander verwoben und halten auch die eine oder andere Überraschung für den Hörer bereit. Alleine deshalb hat man schon Lust, "Ora Et Gomorrha" immer wieder anzuhören. Bands, die verschiedene Musikstile vermischen, sind heutzutage zwar keine Seltenheit mehr, aber so interessant und unterhaltsam habe ich eine solche Herangehensweise bis jetzt selten gehört. Auch bei den Vorgängeralben von ARTAS nicht.
Die Wartezeit hat sich gelohnt, denn mit "Ora Et Gomorrha" legt ARTAS das bisher abwechslungsreichstes und stärkstes Werk vor, das mit vielen guten Ideen und abgedrehten Songs genau meinen Nerv getroffen hat. Mit 'Nick und brich', 'Wiener Verhältnisse' und 'Fuck This Band' sind auch Hits mit Ohrwurmcharakter an Bord, aber auch bei den restlichen Songs gibt sich ARTAS keine Blöße. Viel mehr Abwechslung als auf diesem Album ist wohl nicht möglich, aber ich traue es ARTAS sogar zu, das Ganze bei der nächsten Scheibe nochmals zu toppen. Die beiden Sänger, die sich stimmlich und stilistisch perfekt ergänzen, die mannigfaltigen musikalischen Einflüsse, die durchweg starken Songs und die gehörige Portion Chaos und Wahnsinn, welche diesen innewohnt, machen "Ora Et Gomorrha" zu einer musikalischen Wundertüte, die wohl vielerorts auf offene Ohren stoßen dürfte. Hier ist wirklich für so ziemlich jeden etwas dabei. Wer sich auch nur für eine der angesprochenen Musikrichtungen begeistern kann, sollte unbedingt mal reinhören, es lohnt sich!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner