ARTEFACT - Sons Of Solstice
Mehr über Artefact
- Genre:
- Black/Death Metal
- Label:
- Hardebaran/Two Fat Men
- Menhir
- Antares-Sons Of Solstice
- Oracle
- Onslaught
- Omen
- Codex
- Allegiance
- Towers Of Equinox
Sehr elegisch und episch angehauchten Black/Death Metal bekommt man von ARTEFACT auf ihrem neuen Opus "Son Of Solstice" geboten. Die im Klampfenbereich etwas dünn produzierte Scheibe offenbart dabei einige Arrangements, die im Grenzgebiet der ganz Großen des Genres locker mithalten können. Die virtuose Klampfentechnik, die atemlos zwischen MAIDEN, CRADLE OF FILTH und DEATH pendelt, ist eigentlich schon alleine jeden Cent dieser Scheibe wert. Die Jungs verbraten pro Lied so viele Riffs und melody lines wie manch andere Hartwurstcombo auf einer ganzen Platte. Schlussendlich läuft bei ARTEFACT dennoch alles rein wie Butter. Das Gebräu stimmt, den Rücken mit mächtigen Drumattacken gestärkt, die stetig zwischen Raserei und kontrollierter Wut pendeln. Dazu passend ein intelligent integrierter Bass, dessen Läufe sich als Sahnehäubchen auf den schwarzen Morast betten.
Grob beschrieben, hört man ARTEFACT ganz viel die NWoBHM an, die mit nordischer Kälte, Floridariffing und an IMMORTAL erinnerndem Gesang verziert wird. Die Südfranzosen überzeugen bei Stücken wie zum Beispiel 'Antares-Sons Of Solstice', der wie ein Hybrid aus Power Metal und SATYRICON-kompatiblen Strukturen rüberkommt. 'Omen' wiederum lässt auch Gothic-Klänge durch die heimische Behausung rauschen und wuchert mit verstörenden Chören, bevor wieder die schwarze Seele befriedigt wird. Das mittelalterlich anmutende Gitarreninstrumental 'Codex' bereitet auf sanften Pfoten den Weg zum wirklich genial epischen 'Alligiance', das ein wenig EMPEROR-Luft atmet. Um wirklich deren Durchschlagskraft zu erreichen, reicht es natürlich nicht, da ARTEFACT eine ganze Stufe zahmer zu Werke gehen.
Am Ende der Scheibe angelangt, kann jeder Black-Metaller, der sein Heil auch in Power, Death und Gothic Metal finden kann, zufrieden die Repeattaste traktieren. "Sons Of Solstice" ist dosiert melodisch, majestätisch und im Endeffekt doch schwarz. Einziger Wermutstropfen ist, wie schon erwähnt, die etwas saftlose Produktion. Mit einem richtigen Knüppel im Arsch könnten ARTEFACT wohl schon mit "Sons Of Solstice" einen größeren Erfolg verbuchen. So dürfte es erst mal über einen Geheimtipp nicht hinausgehen. Mal sehen, was die nächste Scheibe bringt. Anchecken ist dennoch ratsam.
Wie schlussendlich das Album im Komplettpackage aussieht, kann ich leider nicht beurteilen, da mir nur die Scheiblette selber mit einem kopierten Frontcover vorliegt. Zu beziehen ist das Teil übrigens für 14 Euronen über die Bandhomepage.
Anspieltipps: Menhir, Codex, Allegiance, Towers Of Equinox
- Redakteur:
- Alex Straka