ARTENSION - New Discovery
Mehr über Artension
- Genre:
- Neoclassical Progressive Metal
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 21.01.2003
- New Discovery
- Remember My Name
- Innocence Lost
- The Last Survivor
- Hearts Are Broken
- Symphonic Expedition (Instrumental)
- Endless Days
- Call Of The Wild
- Story Teller
- Endless Days (Radio Edit)
Ein neues Album von ARTENSION steht zur Veröffentlichung an und, um es vorweg zu nehmen, es ist alles beim Alten geblieben. Soll heißen: Es wird erstklassiger, klassisch inspirierter, progressiver Hardrock geboten. Warum das Label mit Progressive Metal wirbt, ist mir nicht ganz klar, da - meiner Ansicht nach - ein metalkompatibler Härtegrad zu keinem Zeitpunkt erreicht wird, denn dafür spielen die Gitarren eine zuuntergeordnete Rolle, ich habe sogar das Gefühl, dass auf den Vorgängeralben teilweise etwas heftiger zu Werke gegangen wurde als auf der aktuellen Veröffentlichung. Klar, Mastermind und Chefdenker Vitalij Kuprij ist nunmal Keyboarder und sein Instrument spielt, neben dem wiedermal phantastischen Gesang von John West, die erste "Geige". Kuprij überzeugt mit virtuosen Soli genauso wie mit vielseitigen Sounds. Dies ist vorallem im Instrumental "Symphonic Expedition" zu bewundern, wo allerlei klassische Zitate aus dem Bach- und Beethoven-Fundus gebracht werden, hauptsächlich aber das Thema einer Paganini-Caprice (die Nummer fällt mir gerade nicht ein) geschickt variiert wird. Naja, wirklich neu ist das aber auch nicht, denn so wurde genau diese Caprice (deren Nummer mir nicht einfällt ;-)) schon von Gitarristen wie Uli Jon Roth, Steve Vai - in dem Film "Crossroads" - und Patrick Rondat in einem rockigen Arrangement auf CD gebannt. Besonders heraus sticht ansonsten die Ballade "Endless Days", die wirklich über eine tolle, ohrwurmartige Melodilinie verfügt und die in zwei Versionen auf "New Discovery" enthalten ist. Einmal in einer längeren Version mit tollem, wirklich dramatischem Mittelteil, wo auch Gitarrist Roger Staffelbach mit einem schönen Solo auftrumpfen kann, und einmal in einer gekürzten Radioversion. Das restliche Songmaterial ist sicherlich auch auf hohem Niveau angesiedelt, Drumtier Mike Terrana (RAGE u.v.a.m.) sowie Topbassist Kevin Chown (MAGNITUDE 9, TILES) liefern wie alle Beteiligten einen super Job ab, kann mich aber nicht wirklich mitreissen, denn es wird oft zu viel gefrickelt und es gibt zu wenig richtig große Gefühle oder starke Melodien, ausgenommen das schon erwähnte "Endless Days". Was ich jedoch ziemlich toll finde, ist das gefühlvolle Pianoinstumental, welches als Ghost-Track im Anschluss an die regulär angegebenen Songs, erscheint. Die Produktion klingt sehr natürlich und wirkt nicht übermäßig aufgeblasen, der Sound ist sehr differenziert, aber wie schon gesagt, sind mir die Gitarren etwas zuweit hinten im Mix, was jedoch eine Frage des Geschmacks ist.
"New Discovery" ist eine gute Scheibe von Musikern für Musiker, Progliebhaber und Keyboardfans werden ebenfalls gut bedient.
Anspieltipps: Endless Days, Symphonic Expedition, Ghost-Track
- Redakteur:
- Georg Palm