ARTENSION - Sacred Pathways
Mehr über Artension
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Frontiers Records
- Voyage To Nasca
- Your Victory
- Running Out Of Time
- Sacred Pathways
- Silent Temple
- The Emperor
- Nightmare
- The Killing
- The Calm Before The Storm
- March To Ruin
- Flower Of The Orient
- Nightmare (Radio Edit)
"Hi, mein Name ist John West, ich habe Langeweile, deshalb gibt es eine neue CD von ARTENSION". Nun, das hat der gute Mann sicherlich nicht gesagt, allerdings war John West nach der letzten ARTENSION-CD wegen Zeitmangels ausgestiegen, er wollte sich mehr auf seine andere Band (ROYAL HUNT) konzentrieren. Irgendwie hatte er dann trotzdem Bock, was zu machen, rief bei Bandleader und Keyboarder Vitali Kuprij an, der auch flugs den Rest der illustren Schar, u.a. Mike Terrana (RAGE) und Kevin Chown (MAGNITUDE 9, TILES) zusammentrommelte, zusammen mit Herrn West alle Songs schrieb und dann schließlich die Sachen aufnahm. Heraus kam "Sacred Pathways", laut Info eine Scheibe voll mit neoklassischem Progressive Metal.
Was damit gemeint ist, kann man schon beim Intro "Voyage To Nasca" hören: Rasende Gitarrenläufe, wobei das Keyboard keinesfalls langsamer ist. Bei dem melodischem "Your Victory" will dann auch Herr Terrana mal zeigen, was er alles kann, nicht zu vergessen John West, der mit glasklarem, melodischem Gesang brilliert. "Running Out Of Time" bietet guten Midtempo Power Metal mit progressiven Einschüben, während das Titelstück eher schleppend beginnt, dann schneller wird, mit einem ruhigen Mittelteil aufwartet und einen einprägsamen Refrain zu bieten hat. Vom Eröffnungstriple ist das der beste Song. "Silent Temple" ist dann nur ein kurzes, sphärisches Instrumental, bevor dann bei "The Emperor" die Post abgeht. Das Stück kann man fast schon als melodischen Speed Metal bezeichnen und ist zumindest mein persönlicher Favorit auf der CD. Weiter geht es dann mit dem ruhigen, atmosphärischen "Nightmare", das mich aber nicht wirklich vom Hocker reißt. Besser ist da schon das Midtempostück "The Killing", das recht aggressiv klingt und hier und da an RIOT erinnert, bloss haben die nicht so viele Soli. "The Calm Before The Storm" ist dann eine von zwei Balladen, wobei diese ziemlich nett klingt, aber auch nicht mehr als guten Durchschnitt bietet. Mein heimlicher Favorit ist dann das coole, sehr lange Instrumental "March To Ruin", bei dem sich die Musiker richtig austoben können. Zum Abschluss folgt dann die sehr ruhige Ballade "Flower Of The Orient", die doch etwas zu ruhig und melodisch klingt. Ach ja, dann gibt es noch einen Edit von "Nightmare", der eigentlich ganz gut gemacht ist, wobei aber das abrupte Ausblenden am Schluss doch sehr stört.
Also, eine gute Progressive Metal-CD? Nein. So einfach ist es dann auch wieder nicht. Klar, vom Spielerischen her kann man nicht meckern, vor allem John West zeigt nochmals, dass er ein wirklich guter Sänger ist und ein paar gute Songs gibt es auch, aber die CD klingt, auch aufgrund der Produktion, sehr kalt und steril, völlig ohne Atmosphäre. Dazu kommt, das irgendwann die ewigen Soloexzesse nach dem Motto "Ich bin aber schneller als du" nur noch nerven, da die Parts irgendwann alle gleich klingen. Man hat das Gefühl, die Songs sind nur Beiwerk, um die technischen Fähigkeiten der Musiker zu präsentieren. Darunter leidet dann auch zwangsläufig die Qualität der CD. "Sacred Pathways" brauchen nur Leute, die alle CDs haben müssen, auf denen Musiker mit ihrem Können protzen - ansonsten ist die Scheibe absolut entbehrlich.
Anspieltips: The Emperor, The Killing, March To Ruin
- Redakteur:
- Herbert Chwalek