ARTIFICIAL HEAVEN - Digital Dreams
Mehr über Artificial Heaven
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 12.01.2024
- Fall Away
- Log On
- Electric Rain
- Ennio
- Automatic Love
- Dark Room
- Lie To Me
- Digital Dreams
- Sleeping Tablets
- Body Shaming
- Russian Roulette
Grausiges Gothic-Einerlei aus der ewigen Stadt.
Wenn man am Ende konstatieren muss, dass die einzige attraktive Erscheinung eines neuen Releases das tolle Cover-Artwork ist, ist auf jeden Fall klar, dass man sich mit dem betroffenen Werk tatsächlich nur dann beschäftigen muss, wenn einzig die visuellen Aspekte anziehend sein sollen. Doch diesen Fall dürften wir auch in der an Kunstwerken reichen Rock- und Metal-Szene nach wie vor äußerst selten haben.
ARTIFICIAL HEAVEN hat für den Release von "Digital Dreams" auf jeden Fall einen echten Eyecatcher auf die Front gezimmert, der aber nach wenigen Minuten nicht mehr davon ablenken kann, dass der musikalische Output einfach nur Kokolores ist. Die Truppe aus der italienischen Hauptstadt widmet sich dem Gothic Rock der ersten Stunde und beruft sich selbstverständlich auf die üblichen Verdächtigen, bringt aber in keiner Weise die Talente mit, die es dafür braucht, ein zeitgemäßes Ebenbild von THE MISSION oder SISTERS OF MERCY zu sein. Alles beginnt mit dem wirklich katastrophalen Gesang: Frontmann Fabio Oliva mag zwar Spaß an der Sache und der Materie als solche haben, ist aber für den Posten hinterm Mikro vollkommen ungeeignet, weil sein schnoddriges Brummen weder Emotionen transportiert, noch den bisweilen melodischen Unterbau unterstützen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass er in seiner monotonen Stimmlage auch nicht die Töne trifft, die man selbst als Anfänger treffen sollte. Versucht man, so schwer das auch fällt, die Vocals mal für einen Moment auszublenden, wird man unwiderruflich mit der extrem schwachen Produktion konfrontiert, und die wiederum stellt Signore Oliva ziemlich weit in den Vordergrund. ARTIFICIAL HEAVEN verzichtet zwar sehr wohlwollend auf Keyboardkleister und dergleichen, aber was stattdessen an den Saiten geschieht, kann man bestenfalls nur erahnen, weil es im Endmix nahezu überhaupt nicht vorkommt. Und als wäre dies nicht schon Grund genug, das Gerät aus dem Player zu entfernen, ist auch das Songwriting auf einem extrem schwachen Level und bietet bestenfalls Einerlei, das sich qualitativ der übrigen Darbietung anpasst, sprich nicht brauchbar ist.
Warum die Band es zu einem Plattenvertrag gebracht hat, ist mir ebenso schleierhaft wie die Tatsache, dass sie ihr Material für reif genug empfunden hat, es zu veröffentlichen. "Digital Dreams" ist eine musikalische Katastrophe, wenn auch mit einem feinen Artwork...
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes