ARTIFICIAL LANGUAGE - Distant Glow (EP)
Mehr über Artificial Language
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.03.2024
- Two-Faced Star
- Rain Follows
- Stranded
- House Of Hoarded Sands
- Skinwalker
So ergreifend und gleichzeitig fordernd kann und muss moderner Prog klingen!
Leider gibt die Homepage der kalifonirschen Proggies von ARTIFICIAL LANGUAGE nicht viele Informationen her. Zwei Alben und diverse Merch-Artikel werden zum Kauf angeboten, es gibt professionelle Live-Snippets, aber über den bisherigen Werdegang ist leider nicht viel vermerkt. Dies wäre aber zwingend notwendig, um die Herren vielleicht auch für Szene-Events wie das ProgPower Europe zu empfehlen, denn dort gehört die Band auf jeden Fall hin!
Mit ihrer neuen EP reisen die sechs Musiker auf einem kurzweiligen Trip durch alle Facetten des modernen Progressive Metals, bringen dabei unglaublich viele Kontraste auf die Tapete, verfolgen gerne auch mal mathematischere Arrangements, haben aber dennoch einen Hang zu melodischem Songwriting, der sich mit der anspruchsvollen instrumentalen Performance glücklicherweise auch in keinster Weise beißt. Geradezu überschwänglich empfängt die Band ihre Zuhörer im Opener 'Two-Faced Star', spielt sich hier schon einige Knoten in die Finger, hat aber trotz all der vertrackten Rhythmen einige bockstarke Harmonien eingebaut, die den Song so weit wie eben möglich erden. In 'Stranded' und 'Rain Follows' kochen die Emotionen über, und auch hier überzeugt das dynamische Wechselspiel, bei dem auch die teils mehrstimmigen Gesänge eine zentrale Rolle übernehmen. Knotige Grooves, im Ansatz melancholische Melodien, ein paar Alternative-Gitarren und die metallischen Basics formen hier zwei weitere Highlights einer an Höhepunkt nicht armen EP.
Und auch auf der Zielgeraden lässt sich ARTIFICIAL LANGUAGE nicht die Butter vom Brot nehmen; die Kompositionen bleiben anspruchsvoll, man bekommt extremes Handwerk geboten, und dennoch ist irgendwie alles auf dem Teppich geblieben, weil die US-Amerikaner genügend Hooklines produzieren, um den Zuhörer auch zielsicher durch die schwerer zugänglichen Momente zu lotsen. Wahnsinnig gut, was das Sextett hier veranstaltet!
Mit ein wenig Recherche habe ich nun auch den übrigen Stoff von ARTIFICIAL LANGUAGE bei den gängigen Streaming-Diensten gefunden und werde hier noch mal in den Rückspiegel schauen. Doch wie eingangs schon erwähnt: Sollte auch das ältere Material dieses Level erreichen, ist eigentlich klar, wo Prog-Hardliner die Jungs bald sehen wollen. Wir sehen uns dann hoffentlich Anfang Oktober im niederländischen Baarlo ...
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes