ARTILLERY - When Death Comes
Mehr über Artillery
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Mind/Soulfood
- Release:
- 19.06.2009
- When Death Comes
- Upon My Cross I Crawl
- 10.000 Devils
- Rise Above It All
- Sandbox Philosophy
- Delusions Of Grandeure
- Not A Nightmare
- Damned Religion
- Uniform
- The End
ARTILLERY sind zurück - und wie!
Nach zwei legendären Alben "Fear Of Tomorrow" (1985) und "Terror Squad" (1987), die mittlerweile Kultstatus unter Thrashfans besitzen, und dem nicht minder schlechten Nachfolger "By Inheritance" (1990) war jedoch schon Schluss mit Lustig. Zehn Jahre später erschien mit "B.A.C.K." noch einmal ein neues, respektables, aber leider völlig unbeachtetes Lebenszeichen der Dänen, so dass dieser Comebackversuch bereits im Ansatz erstickte. Metal Mind Records und dem "Keep It True" sei Dank, kehrt das Quintett jetzt erneut aus der Versenkung zurück und präsentiert uns mit "When Death Comes" ein bärenstarkes Thrashalbum, das eindrucksvoll die Brücke zwischen ihrer Vergangenheit und Gegenwart schlägt.
Umso erstaunlicher, da ARTILLERY doch den Sängerposten neu besetzen mussten. Der neue Mann, Soren Adamsen, hat immerhin die charismatischen und daher großen Fußstapfen von Flemming Rondsdorf füllen müssen, was er mit Bravour schafft und damit zur ganz großen positiven Überraschung dieses Albums avanciert. Er schreit, wie ein Thrashsänger eben schreien muss, und erinnert dabei an viele lieb gewonnene Größen aus den Achtzigern. Darüber hinaus besitzt der junge Mann aber auch noch eine sehr starke Metalröhre, mit der er für viel Abwechslung und reichlich Melodien sorgt. Soren Adamsen ist ein absoluter Volltreffer, von dem wir in den kommenden Jahren bestimmt noch einiges hören werden.
Musikalisch feuern die beiden Gitarristen Morten und Michael Stützer ein Riff nach dem anderen ab. Die sitzen maßgeschneidert, krachen wie die Hölle und zwingen den Zuhörer zu einer Bangattacke nach der Nächsten. Dabei gehen die Herrschaften scheinbar so ungezwungen an die Sache heran, dass diese schon mehrfach praktizierten Riffs extrem frisch klingen. ARTILLERY ist der mächtige Spagat zwischen Old-School und Moderne wahrlich gelungen. Zunächst walzen die Jungs mit 'Upon My Cross I Crawl', 'Rise Above It All' und dem Titelstück alles in Grund und Boden. Das ist Thrash Metal vom Feinsten und dürfte Freunden von DESTRUCTION, KREATOR, TANKARD, FLOTSAM & JETSAM oder ABANDONED wahre Glücksgefühle bescheren. Doch die Dänen können auch mächtig grooven, was sie mit ihrem Hit '10.000 Devils', dem mit Akustikgitarren beginnenden 'Delusions Of Grandeure' und dem Mid-Tempo-Kracher 'Damned Religion' ebenfalls eindrucksvoll unter Beweis stellen. Am Ende ziehen ARTILLERY das Tempo noch einmal an und lassen auch die letzten Zweifler mit 'Uniform' und 'The End' verstummen. Vielleicht sollten sie beim nächsten Mal nur darauf achten, die Songs noch kompakter zu komponieren, denn gelegentlich verzettelt man sich und verliert dabei etwas an Struktur, so dass nicht jeder Song wirklich zünden möchte.
Einen ganz großen Anteil an dieser gelungenen Scheibe hat aber auch Soren (Mr.) Andersen, der den Dänen ein solches Brett hingezaubert hat, von dem viele aktuelle Thrashbands nur träumen können. Es kracht, schiebt und drückt an allen Ecken und Enden und atmet trotzdem zu jeder Zeit diesen für diese Produktion wichtigen Retrocharme. Sehr stark. Ich kann mich nur wiederholen, denn ARTILLERY ist ein wirklich starkes Comebackalbum gelungen, das sich vor den jüngsten hoch gelobten Genreveröffentlichungen nicht zu verstecken braucht. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs diesmal länger durchhalten und alle Thrashfans direkt in den Laden rennen werden, um sich die Scheibe zu besorgen. Welcome Back.
Anspieltipps: Upon My Cross I Crawl, 10.000 Devils, Uniform
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Chris Staubach