ARVEN - Demo 2008
Mehr über Arven
- Genre:
- Melodic / Heavy Metal
- Label:
- arvenguitar@email.de
- Intro
- Ruined Castle
- Music Of Light
- On Flaming Wings
- A Strangers Story
Ob die Zirbelkiefer (auch Arve genannt), die "im mitteleuropäischen Raum seit römischer Zeit Bedeutung als Fruchtbarkeits- und Unsterblichkeitssymbol hatte" (Wikipedia), Namenspate der fünf Damen und des einen Herren war, weiß ich nicht. Interessant ist diese Band aber allemal, werden doch alle Posten der Kombo, bis auf die Drums, von illustren Damen besetzt. Und das in unserer Szene, in der es ja schon als ungewöhnlich gilt, wenn man ab und zu mal irgendwo über eine Damschaft im Line-Up drüber stolpert.
Doch auch musikalisch sind ARVEN erwähnenswert: Sie präsentieren auf ihrer Demo einen netten Mix aus Melodic, Power und Heavy Metal. Dabei halten sie sich wohltuend gar nicht erst bei den großen italienischen Urgesteinen dieser Art von Musik auf, sondern wickeln ihre kreativen Genüsse in ein frisches Gewand. Das schaffen sie einerseits durch eine für eine Demo erstaunlich gute Produktion, die jedem Instrument seinen Raum lässt und sich zu keinem Zeitpunkt überproduziert gibt. Andererseits haben die Damen nette, unkomplizierte (nicht zu verwechseln mit "simpel"!) Songs geschrieben, die zeigen, dass ihnen diese Art von Musik einfach Spaß macht. Da kommt hier ein nettes Geigenintro zum Zuge, gefolgt von einer schönen, melodischen Gitarre ('Music Of Light'), dort ein träumerisches Klaviersolo, verbunden mit einer sanften Stimme, die uns von fantastischen Dingen erzählt. Dabei schaffen es ARVEN dennoch, immer eine gesunde Härte miteinzubringen, getragen von einem routinierten Schlagzeug.
Mit ihren zwei Sängerinnen bewegen sich ARVEN zwischen sinfonischem Melodic Metal und handfester Rockmusik. Gerade bei ersterem muss sich die Band allerdings den Vergleich mit NIGHTWISH gefallen lassen, zumindest mit NIGHTWISH der Tarja-Turunen-Phase. Immer wieder hört der geneigte Konsument musikalische Zitate dieser Band, bestes Beispiel: der Chor in 'Ruined Castle'. Dennoch, und das ist ganz wichtig, schaffen es ARVEN, sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Vor allem deshalb, weil sie, wie oben beschrieben, nicht bei diesem sinfonischen Zeug stehen bleiben und häufig den Blick über den Tellerrand wagen. Und da überrascht es wenig, dass die Musikerinnen aus den verschiedensten Stilrichtungen kommen. Sehr gut. Einzig die Sicherheit beim Singen der Melodien muss ich den Damen ein wenig ankreiden. Da schleichen sich doch das ein oder andere Mal ein paar falsche Töne mit ein. Aber das wird bis zum Debüt, das hoffentlich bald kommen wird, durch Proben und Trainieren ausgeräumt werden. Denn Potenzial hat die Band, und das nicht zu knapp.
Fazit: Auf dieser Demo zeigen ARVEN, wohin der Weg geht - nämlich steil nach oben. Für Fans des Melodischen ist die Scheibe Damen (und des Herren) mehr als nur einen Blick wert, da hier treffsicher Neues mit Bekanntem auf innovative Weise verbunden wird.
Anspieltipps: On Flaming Wings, A Strangers Story
- Redakteur:
- Julian Rohrer