AS DECEMBER FALLS - Everything's On Fire But I'm Fine
Mehr über As December Falls
- Genre:
- Alternative Rock / Pop-Punk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- ADF Records / Virgin Music Group
- Release:
- 08.08.2025
- Burn It All Down
- Everything's On Fire But I'm Fine
- Ready Set Go
- Therapy
- For The Plot
- Fall Apart
- Rewrite
- Bathroom Floor
- Angry Cry
- I'm No Good Alone
- Grim Reaper
- I Can't Relate
- Sometimes I Hurt My Own Feelings
- This Isn't Us
Das perfekte Album, um im Kopf nochmal in die 2000er zurückzureisen. Und das ist hier ausdrücklich positiv gemeint!
2019 das selbstbetitelte Debütalbum, 2021 überregional einen Namen machen mit "Happier", 2023 der endgültige Durchbruch mit Platz 11 in den Charts für "Join The Club" – da stellt sich die Frage, ob der Aufstieg für AS DECEMBER FALLS mit "Everything's On Fire But I'm Fine" unverhohlen weiter geht, oder ob das Quartett aus dem britischen Nottingham einen ersten Dämpfer erfährt.
Vorwerfen, dass sie nur auf Nummer sicher gehen, kann man den jungen Musikern auf jeden Fall nicht. Eingeleitet mit einem sanften Intro geht es mit dem Titeltrack direkt in die Vollen. 'Everything's On Fire But I'm Fine' steigert dabei geschickt die Spannung, während Bethany am Gesang parallel darüber sinniert, wie das Leben der Bandmitgliedern in den letzten Jahren explodiert ist und gleichzeitig die Welt um sie herum im Chaos versinkt – ein Gefühl, dass viele in der jüngeren Höhrerschaft sicherlich nachvollziehen können.
Dass AS DECEMBER FALLS eher ein jüngeres Publikum anspricht, macht auch 'Ready Set Go' deutlich. Der etwas langsamere Song hat einen düsteren Anstrich, ist er doch von "League Of Legends" inspiriert. In 'Therapy' zieht das Tempo dann wieder deutlich an, wenn Bethany darüber singt, wie Musik zu einer Art Therapie wurde, dadurch aber gleichzeitig dann vor allem ihre negativen Erfahrungen darin verarbeitet werden. 'For The Plot' personifiziert dann den Vibe des Albums am direktesten. Diese, Bethany's bester Freundin gewidmete, "fuck your ex"-Hymne ruft in älteren Hörern endgültig ein Lebensgefühl zurück wie damals, als der Übergang vom Teenager-Dasein ins endgültige Erwachsenenalter für chaotische Aufregung und aufregendes Chaos gesorgt hat und gleichzeitig die Welt im Nachhinein doch so viel einfacher schien. Danach dürfen bei 'Fall Apart' und 'Rewrite' – dem ersten langsamen Stück der Platte – alle zeigen, dass sie an den Instrumenten ihr Handwerk beherrschen, bevor man dann bei 'Bathroom Floor' unweigerlich wieder in seine Teeny-Jahre zurückgerissen wird.
Dies ist in meinen Augen auch eine der größten Stärken von AS DECEMBER FALLS. Es wird eine wohltuende Sentimentalität an eine Zeit erweckt, in der man noch glaubte, das Leben endlich verstanden zu haben. Gleichzeitig wird hier aber auch "einfach nur" moderner Pop-Punk produziert, der mal zum Mittanzen, mal zum Moshen und mal zum Umarmen einlädt. Das ist dann schon eine respektable Leistung.
Gleichzeitig fehlt dem Album dadurch auch etwas Abwechslung, so dass man in der zweiten Hälfte schon mehr nach herausragenden Merkmalen suchen muss. Die Songs für sich bleiben hochwertig, lassen aber wirkliche Alleinstellungsmerkmale vermissen. Dies wiederum hat dann allerdings auch den Vorteil, dass man vom letzten Lied, dem zweiten langsamen, 'This Isn't Us' nochmal so richtig überrascht wird. Wie bei 'Rewrite' zeigt Bethany hier nochmal, was sie stimmlich drauf hat und ruft bei mir – im besten Sinne – Erinnerungen an Kelly Clarkson hervor. Schade, dass das gute Stück nicht mal zwei Minuten lang ist.
So haben wir dann am Ende ein Album mit ein paar richtig guten Songs und ein paar, bei denen man sich etwas mehr Mut gewünscht hätte. Insgesamt fällt aber kein Lied negativ ab und das ganze Album lässt sich schön am Stück hören – so kann es für die Briten durchaus weitergehen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Schantzen