AS DIABATZ - Riding Through The Devil's Hill
Mehr über As Diabatz
- Genre:
- Psychobilly
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Drunkabilly/Cargo
- Release:
- 17.04.2009
- Woman In White
- Necrolove
- Psychomad Mary
- Wide Awake
- Under My Own Spell
- Riding Through The Devil's Hill
- Witches Stomp
- We Ain't No Psychobitches
- Summertime Booze
- I Don't Worry About It
Klassischer Damen-Psychobilly aus dem Urwald.
Drei Brasilianerinen. Na, was für Assoziationen entstehen da? Kaffeebraune Schönheiten an der Copa Cabana, heiße Nächte in Südamerika, knappe Bikinis und kühle Cocktails. Aber diese Damen können auch anders, ganz anders. Hier wird nämlich in ganz altmodischer Manier Rock 'n' Roll, Punk, Blues und Country vermischt und in zehn kurze, knackige Stücke gegossen, dass eher kaltes Bier, zerissene Jeans und Ledersättel assoziiert werden.
Die sechs neuen und vier bereits auf der "Witches Stomp"-EP veröffentlichten Lieder sind durchgehend von gleicher Machart, man hört auch keinen Bruch zwischen alt und neu. Da dominiert eine elektrische, wenig verzerrte Gitarre über einfachen Drums, songdienlichen Bassfiguren und einer melodischen, aber dennoch etwas rotzigen Frauenstimme. Das sind die wiederkehrenden Ingredienzien, mit einer Ausnahme: Der Titeltrack ist rein instrumental, hoppelt aber dennoch sehr kurzweilig durch die Prärie? Pampa? Na, was immer für Ebenen in Brasilien zu bereiten sind.
Die Scheibe hat eine sehr geringe Spielzeit von nur 25 Minuten. Das ist zwar dahingehend völlig okay, als die zehn Stücke dadurch wie im Fluge vergehen, andererseits ist das natürlich recht wenig für ein Album. Ob einem dies den regulären Albumpreis wert ist, ist eine persönliche Entscheidung, aber andererseits ist ein Album ja nicht deswegen gut, weil es lang ist, was im Umkehrschluss bedeutet, dass AS DIABATZ mit ihren unter zwei Minuten kurzen Werken möglicherweise einfach alles richtig gemacht haben, indem sie aufhörten, bevor es langweilig wurde. Denn so hört man die CD einfach zweimal hintereinander, das sind dann auch 50 Minuten.‘Woman In White', das mit 3.47 Minuten geradezu episch ausgefallen ist, der wilde Alm-Abtrieb 'Necrolove', 'We Ain't Psychobitches' oder das sehr kurze 'Psychomad Mary' kann man problemlos mehrfach hintereinander genießen, daher: Mission accomplished, Ladies.
Leider kann ich die Musik nicht ordentlich vergleichen, da ich im Psychobilly nicht zu Hause bin, so dass Kenner der Szene am besten mal auf der Myspace-Seite der Rockerinnen vorbeischauen. Aber vielleicht ist das hier ja sogar ein Vorteil, denn möglicherweise fühlt sich jetzt der Eine oder Andere animiert, auch mal ein Ohr zu riskieren, wenn ich sage, dass "Riding Through The Devil’s Hill" extrem cool groovt, selbst für einen Metaller. Und noch eines: Die Musik wäre ein ausgezeichneter Soundtrack für einen Quentin-Tarantino-Film, vielleicht sollte jemand dem Regisseur mal eine Scheibe zustecken.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger