AS EDEN BURNS - The Great Celestial Delusion
Mehr über As Eden Burns
- Genre:
- Death / Thrash Metal
- Label:
- Candlelight / Soulfood
- Release:
- 14.11.2008
- The Great Celestial Delusion
- Endless Rebirth
- Enemy
- Ever Again
- Conceptual Decay
- Guilds
- The Golden Age
- Lost Counsel And Untimely Doom
Aggro-Geprügel aus Houston, Texas. Das Debütalbum schraubt an der Birne und ist nichts für zarte Gemüter.
Ihr braucht mal wieder eine Aggro-Scheibe, bei der ihr nicht viel nachdenken müsst, sondern euch durchgehend den Frust von der Seele schreien und die angestaute Energie aus dem Leib moshen könnt? AS EDEN BURNS aus Houston, Texas, sind mit ihrem Debütalbum "The Great Celestial Delusion" einfach prädestiniert dafür. Von der ersten bis zur letzten Sekunde schlagen die Amis ein Wahnsinnstempo an, machen gesanglich absolut überhaupt keine Gefangene und scheren sich zumindest oberflächlich einen feuchten Dreck um Abwechslung und Dynamik.
Natürlich werden sie dadurch für den Otto-Normal-Hörer zu einer schwer verdaulichen Kost, denn diese Dampfwalze hinterlässt ausschließlich verbrannte Erde. Die Blastbeats hämmern unaufhaltsam gegen die Gehörwände, das Singlenoteriffing fräst sich erbarmungslos in die Nervenbahnen, die flinken Bassdrums bearbeiten die Magengegend, als würde es kein Morgen geben und das Ein-Ton-Gekreisch von Schreihals William treibt dich spätestens nach wenigen Sekunden schon komplett in den Wahnsinn. Gelegentlich schießen die Jungs ein cooles Schweden-Thrash-Riff aus der Hüfte, so dass eine kurze Atempause bis zum nächsten Gewitter entsteht. Insgesamt hätte es für mich von allem ein bisschen weniger sein dürfen, auch die Länge der Songs könnte man noch einmal überdenken. Bei einem solch eindimensionalen Geprügel liegt die Würze manchmal eben in der Kürze.
Der ganz große Oberhammer sind aber die beiden Gitarristen Chris und Harrison, die hier ein Feuerwerk abbrennen, das bei mir auch noch Minuten später für eine offene Kinnlade sorgt. Technisch brillant duellieren sich die beiden in den jeweiligen Soloteilen und sorgen damit für absolute Ausrufezeichen. Flinke, sehr anspruchsvolle Soli, die aufgrund ihrer klassischen Ausrichtung stark an YNGWIE MALMSTEEN erinnern. Auch die vielen kurzen zweistimmigen Melodien können vollkommen überzeugen. Hier haben wir es mit zwei absoluten Gitarrenhelden zu tun. Leider können sie die Leistung im Rhythmusbereich nicht ganz halten und greifen zu oft auf Standards zurück, trotzdem ertappe ich mich dabei, mich bereits zu Beginn eines Songs auf den Soloteil zu freuen. Shredder sollten hier unbedingt mal reinhören.
"The Great Celestial Decay" ist kein Meisterwerk und wird bestimmt auch keine Lawine in der Szene auslösen, dafür ist die Musik (fast) hui und der Gesang einfach pfui. Williams monotones Gekreisch nervt, strapaziert das Gemüt und ärgert mich letztendlich, denn AS EDEN BURNS können prügeln und zocken, dass die Schwarte kracht. Mittlerweile haben sie sich vom Frontkasper getrennt und befinden sich auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten. Es besteht also Hoffnung. Somit kann ich dieses Debütalbum auch nur allen Hartgesottenen und Kracherprobten empfehlen. Hier steckt aber definitiv viel Potenzial drin.
Anspieltipps: Ever Again, Enemy, Conceptual Decay
- Redakteur:
- Chris Staubach