AS I LAY DYING - The Powerless Rise
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über As I Lay Dying
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Metal Blade Records (Sony Music)
- Release:
- 07.05.2010
- Beyond Our Suffering
- Anodyne Sea
- Without Conclusion
- Parallels
- The Plague
- Anger And Apathy
- Condemned
- Upside Down Kingdom
- Vacancy
- The Only Constant Is Change
- The Blinding Of False Light
AS I LAY DYING anno 2010 mit ihrem reifsten Silberling. Pflichtkauf!
Alter Schwede! Leck mich fett! Noch besser als "An Ocean Between Us" hätte es doch eigentlich gar nicht gehen können!? Doch, doch. Wie AS I LAY DYING es eindrucksvoll auf ihrem neuesten und wahrlich ausgereiftesten Album präsentieren (und dies ist bitte im vollen journalistischen O-Ton ernst zu nehmen, es handelt sich hier weiß Gott nicht um verschenkte Sympathie-Lorbeeren für einfallslose Kunst): Die Arrangements sind noch ausgefeilter, der Beat noch drückender, der rote Faden noch evidenter, die Kontraste noch mannigfaltiger und zugleich konzentrischer und das Beste ist, die Songs rocken mehr, sie kicken noch mehr ass, sie gehen noch mehr unter die Haut, als das ohnehin schon qualitativ hochwertige alte Material der amerikanischen Metal-Pioniere. Was will man da mehr?
Nicht, dass man mich falsch versteht. AS I LAY DYING bleiben zu 100% ihrem charakteristischen und einzigartigen Sound treu und viel Neues im Vergleich zum ohnehin schon großartigen Vorgänger bietet das allerneueste Kraftpaket nicht. "The Powerless Rise" ist einfach nur ein verdammt geil gewordenes und nahezu makellos in sich stimmiges modernes Metal-Album geworden. Ein Album, wie viele Bands es sich wünschen würden, es zu schreiben. Wahnsinn! Egal ob der groovige Knüppelopener 'Beyond Our Suffering' oder das eher verträumte 'Anodyne Sea' oder feist thrashige Brachial-Abrissbirnen wie 'Parallels', 'Condemned' oder 'The Plague' – jeder Song ist ein verdammter Volltreffer. Das von einfallslosen modernen Kapellen missbrauchte und überfrequentierte, von AS I LAY DYING mittlerweile jedoch adäquate gebrauchte Stilmittel des Breakdowns (im Gegenteil zu vielen Genre-Genossen verkommt dieses Element auf "The Powerless Ride" nicht zum Selbstzweck, sondern entfaltet seine Wirkung erst innerhalb der Lieddramaturgie), sowie klassische, dem Hard Rock angelehnte, hoch melodische Soli und griffige Melodiebögen fließen alternierend wie aus einem Guss von einem Punkt zum nächsten. Besonders erstaunlich finde ich die Tatsache, dass trotz der gewohnten tödlichen Faster-Harder-Louder-Philosophie, Wiedererkennbarkeit und absolute Songdienlichkeit bei "The Powerless Rise" vor eben dieser Vorrang haben und genau deshalb den großen Unterschied zu Massen-Metalcore und Trendsettertum markieren (etwas, das Genre-Kollegen wie LAMB OF GOD oder auch KILLSWITCH ENGAGE gleich vortrefflich umzusetzen verstanden haben, weswegen "die Großen" sich auch aller Wahrscheinlichkeit nach schon immer den Pokal verdientermaßen teilten und auch weiterhin teilen werden). Etwas, das im Metal gleich welchen Coleurs (traurig, aber wahr) zunehmend an Bedeutung verliert.
Mathcore? Deathcore? Nintendo-Core? Forget that shit! Zieht euch lieber die neue AS I LAY DYING rein. Qualität mit Langzeitwirkung garantiert. Dafür lege ich meine gottverdammte Hand ins Feuer.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Markus Sievers