AS MEMORY DIES - Transmutate
Mehr über As Memory Dies
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 02.12.2009
- Eyeway To Identity
- Fifth Day, Leviathan
- A Season Of Failures
- Distress In A Velvet Room
- The Tragical History Of Doctor Faustus (Act I)
- The Tragical History Of Doctor Faustus (Act II)
- The Tragical History Of Doctor Faustus (Act III)
Schade um die schöne Verpackung!
Egal, wie sehr man seine Oberflächlichkeit niederzudrücken versucht: das Auge hört immer mit. Das weiß keine Nation besser als die schöngeistigen Italiener - und aus der Heimat von DISARMONIA MUNDI kommen auch die Melodic Deather von AS MEMORY DIES. So imponiert die liebevolle äußere Aufmachung ihres Debütalbums ''Transmutate'' auf den ersten Blick: ein schönes Artwork von keinem Geringeren als Niklas Sundin, der den Albumcovern von DARK TRANQUILITY ihr Gesicht verlieh. Im Booklet geht es ebenso ästhetisch weiter mit einem stimmungsvollen Design und tiefgängigen Lyrics - da freut man sich sofort auf das nächste Melodic-Death-Meisterwerk!
Doch nicht immer stirbt die Hoffnung zuletzt. Bereits die ersten Klänge des völlig uninspirierten Openers 'Eyeway To Identity' lassen die Erwartungen in sich zusammensinken wie eine Pizza, die nicht richtig aufgeht. Was die Vicenzier vom ersten Song an präsentieren, ist nichts Halbes und nichts Ganzes, eine Resteverwertung von Göteborg-Klischees ohne Esprit - die großen Vorbilder kann man durch pseudo-modernes Kopieren alleine nicht erreichen. Ein schwaches, unschlüssiges Songwriting aus beliebigen Elementen ohne echte Hooklines oder stimmige Übergänge, ein mittelmäßiger Shouter (wobei man Fabio Caruso zugute halten muss, dass er bei den cleanen Passagen durch eine erfrischende, emotionale Stimme glänzt), Gitarren, die einfach irgendwie spielen ... Ob das noch was wird?
Bitte nicht falsch verstehen - im Ansatz beherrschen die Jungs ihr Handwerk und haben durchaus Ambitionen, die sie aber leider nicht schlüssig umsetzen können. Beim oberflächlichen Hören scheint alles irgendwie zu passen, aber es langweilt sehr schnell und nichts bleibt hängen. Nicht gerade förderlich sind die ausschweifenden Songlängen, die wohl einen Anspruch auf Progressivität begründen sollen - man starrt auf den Display, was, immer noch Song Eins? Denn es gibt keine Kompositionen oder Ideen, denen ein derartiger Aufbau gut stünde - nur der Wunsch, möglichst viel hineinzupacken.
Sicher, das Album hat möglicherweise seine schönen Momente, aber sie gehen in der fehlenden Abwechslung unter; dem Gesamtwerk fehlt ein Profil. Vielleicht schaffen es treue Hardcore-Fans von Göteborg-Kost, hier ein musikalisches Relief zu ertasten, ansonsten gelingt es AS MEMORY DIES nicht, auf Dauer Interesse zu wecken. Schade, denn man merkt, dass sie hoch hinaus wollen!
Anspieltipps: Ähm ... nein?
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Regina Löwenstein