AS SANITY FADES - Gefangen
Mehr über As Sanity Fades
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Kellerkinder (Ein Rachefeldzug)
- Verbaldurchfall
- Blutbad
- Besserwisser
- Im Namen des Vaters
- Zölibat
- Menschenjagd
- Am Abgrund (Feind)
- Gedanken von Krankem
Außergewöhnliche, schwarze Melo-Death-Kost
AS SANITY FADES haben einen deutlich höheren Anspruch an ihren Bandsound als die typische Melodic-Death-Metal-Band; das betonen die Schweizer bereits in den ersten Sekunden ihrer neuen Langrille "Gefangen". Die Songs sind zwar vergleichsweise melodisch, dabei aber auch durch und durch finster getränkt und von heftigen Breaks gezeichnet. Dementsprechend ist das frische Material beim Probedurchgang auch nicht sonderlich leicht verdaulich, bietet zwar immer wieder eingängige Passagen, ist aber insgesamt relativ komplex strukturiert und eher Kost für den Liebhaber technisch versierter und außergewöhnlich arrangierter Songs.
Das Kunststück des neuen Albums besteht darin, einerseits viele Ideen einzubringen und reichlich Elemente einzubauen, gleichzeitig aber auch die Homogenität zu wahren. Und wenn man hierzu einmal einen ziemlich progressiven Track wie 'Kellerkinder (Ein Rachefeldzug)' mit einer verspielten, von ungewöhnlich eingeflochtenen Keyboards durchsetzten Komposition wie 'Blutbad' vergleicht, wird man schnell erkennen, das hier ordentlich Kontraste aufgebaut werden, die erstmal nur von den Melodien zusammengehalten werden, schließlich aber dann doch alle unter einem Hut landen können.
Zwischendurch zeichnet sich "Gefangen" weiterhin durch seine Brachialität und die klug verteilten Stakkatos aus. Selbst Metalcore-Tendenzen gegenüber scheint man nicht abgeneigt zu sein, wie das herrliche Zusammenspiel aus Brutalo-Gitarren und abwechslungsreichen Leads in Brechern wie 'Besserwisser' und 'Im Namen des Vaters' dokumentieren. Und da diese Linie sich sehr gut mit der ungewöhnlich dargestellten Ideenvielfalt vereinbaren lässt, steigt die Spannung letzten Endes mit jeder weiteren Note.
Dennoch muss man sagen, dass "Gefangen" ein harter Brocken bleibt, dem Hooklines an sich nicht fremd sind, der aber immer wieder danach verlangt, bedächtig und schrittweise verdaut zu werden. Der Schwenk zwischen Black-Metal-Einsprengseln und modernem Brachial-Metal will erst einmal konsumiert sein, hat aber absolut das Potenzial sich auf Dauer durchzusetzen. Insofern ist auch lobenswert, dass die Eidgenossen wirklich darum bemüht sind, dem Genre viele neue Impulse zu verpassen - und diese mit dem allgemeinen Konsens zu verarbeiten. "Gefangen" ist experimentell und doch einprägsam und zu guter Letzt ein sehr innovatives Album, das den ersuchten Plattenvertrag redlich verdient hätte.
Anspieltipps: Blutbad, Im Namen des Vaters, Zölibat
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes