AS THE SUN FALLS - Where The Silence Reigns (EP)
Mehr über As The Sun Falls
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.10.2023
- The Wanderer
- Trees As My Gravestone
- Where The Silence Reigns
Vielversprechende Kurzrille der Melodic-Death-Melancholiker.
Umtriebig, das wäre wohl das erste Wort, das mir in Bezug auf AS THE SUN FALLS in den Sinn kommen würde. Gegründet im Jahr 2020 in der Schweiz von Gitarrist und Mastermind Jani Mikkänen, ist das einstige Solo-Projekt mit offenkundig finnischen Wurzeln inzwischen auf eine fünfköpfige Besetzung angewachsen und hat in gerade einmal drei Jahren das Debütalbum "Last Days Of Light", zahlreiche Singles und mehrere EPs veröffentlicht. Mangelnde Ambitionen kann man dem Quintett also nicht unterstellen, denn mit "Where The Silence Reigns" steht gerade einmal drei Jahre nach Bandgründung die nächste EP in den Startlöchern, die erneut drei frische Kompositionen zu bieten hat.
Musikalisch beschreitet Jani gemeinsam mit Basser Oskar Englund, Sänger Mikko Voutilainen, Gitarrist Lauri Unkila und Schlagzeuger Paul Rytkönen den Weg des melodischen Todesstahls, wobei sich die Band primär an den eigenen finnischen Landsleuten orientiert und nur selten gen Göteborg schielt. So hört man hier durchaus den folkigen Touch von AMOPRHIS heraus, während die ausladenden Melodiebögen und melancholische Grundstimmung massiv an INSOMNIUM denken lassen. Einzig die wuchtigen Growls von Fronter Mikko und die teils epischen Momente holen schließlich mit AMON AMARTH auch noch ein paar Kollegen aus Schweden ins Boot der Einflüsse.
Vereint in ausladendem Songwriting und garniert mit einigen orchestralen Versatzstücken, zelebriert das Quintett bereits mit dem Opener 'The Wanderer' ein Epos, das sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Gerade die Gitarrenleads sind unheimlich einprägsam, während Mikko mit seinen massiven Growls der melodischen Melancholie einen harten Gegenpol aufdrückt. Ja, hinten raus ist der Track vielleicht etwas zu lang geraten, doch insgesamt hört man schon hier, dass Potential in rauen Mengen vorhanden ist. 'Tree As My Gravestone' bringt selbige Erkenntnis sogar noch einmal besser auf den Punkt, wenn die Gitarren mit angezogenem Tempo in den Strophen alles niedermähen, nur um sich im Refrain wieder auf episch-melodischen Schwingen in die Lüfte zu erheben. Der abschließende Titeltrack lehnt sich dann noch einmal ganz gewaltig in orchestrale und pompöse Gefilde und erreicht endgültig INSOMNIUM-Niveau, auch wenn hier der Sound in Teilen doch übersteuert und etwas unangenehm in den Boxen und Kopfhörern kratzt.
Kritikpunkt sind dennoch spärlich gesät und "Where The Silence Reigns" insgesamt ein tolles Lebenszeichen einer jungen Band, die definitiv eine große Zukunft vor sich haben könnte, wenn die starke Form der EP auch auf Albumdistanz gehalten werden kann.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs