AS WE GO - Stumble & Stand
Mehr über As We Go
- Genre:
- Alternative / Punk Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Redfield Digital
- Release:
- 19.08.2016
- All Things Fall Apart
- You Need Love
- All About You, All About Me (With All)
- Come And Done
- Waking Up My Friend
- Story Of The Beer
- As We Go
- It All Starts In Your Mind
- She Was Perfect
- Beautiful
- Where The Motherfucker Goes
Auf Nummer sicher gespielt ...
Inzwischen führen Szene-Insider ja schon seit Jahren die Diskussion, ob der Punk denn nun inziwschen tot ist oder nicht. Geht man rein nach der Flut von Veröffentlichungen, dann könnte allerdings schnell der Eindruck entstehen, dass das Genre aktuell so lebendig ist, wie seit Jahren nicht. Immerhin sprießen auch hierzulande die Newcomer nur so aus dem Boden und sind dabei sogar teilweise extrem erfolgreich, wie etwa die Düsseldorfer MASSENDEFEKT. Was die verhassten Nachbarn können, das können natürlich auch die Kölner und so schickt sich mit AS WE GO aktuell auch ein vielversprechender Neueinsteiger aus der Domstadt dazu an, die Szene aufzumischen. Die erste EP "Alright For Now" brachte den Jungs dabei sogar bereits einen Vertrag mit dem Label Redfield Records ein, das nun auch das Debüt "Stumble & Stand" in die Läden bringt.
Musikalisch hat der Fünfer dabei sogar einiges mit den bereits erwähnten Jungs von MASSENDEFEKT gemeinsam, denn beide Bands vermischen ihren Punk mit einer gehörigen Portion Rock'Roll. Zugleich werden aber sicher auch die DONOTS und die BEATSTEAKS für die Musik der Jungs Pate gestanden haben, wobei vor allem Fronter Björn mit seiner Reibeisenstimme frappierende Ähnlichkeiten zu Arnim Teutoburg-Weiß, dem Sänger der Berliner Rocker, offenbart. Ganz deutlich wird das schon im Opener 'All Things Fall Apart', der direkt mit schickem Riffing durchstartet und auch gesanglich einige feine Momente zu bieten hat. Alles in allem eine nette Eröffnung, die schon einmal Lust auf mehr macht.
Doch nett ist eben nicht unbedingt das beste Attribut, das einem Album verliehen werden kann. Das offenbart auch "Stumble & Stand" mit fortschreitender Spielzeit wieder einmal recht deutlich, denn trotz jeder Menge solider und eben nett anzuhörender Kompositionen fehlen der Platte ab und an eben auch Ecken und Kanten, die den Wiedererkennungswert steigern könnten. Stattdessen bewegen sich die Tracks des Silberlings in ähnlichen musikalischen Regionen, überzeugen allesamt mit gefälligem Songwriting und werden technisch auf durchweg hohem Niveau performt. Was fehlt ist eben dieser eine Ausreißer, dieser eine Hit, der aus einem soliden Album ein wirklich gutes macht und der den Hörer dazu verleitet, sofort nach der Repeat-Taste greifen zu wollen.
Ohne einen solchen Track bleibt "Stumble & Stand" schlussendlich nur das solide Debüt einer wirklich talentierten Newcomer-Combo. Schaffen es die Kölner, ihrem Sound auf der nächsten Scheibe ein paar Ecken und Kanten zu verpassen, dann werden sie sich wahrscheinlich auch auf lange Sicht in der hiesigen Szene etablieren können. Potential hat der Fünfer in jedem Fall genug, nur gehen die Jungs bei der Umsetzung aktuell noch zu sehr auf Nummer sicher.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs