AS YOU DROWN - Reflection
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2009
Mehr über As You Drown
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade/SPV
- Release:
- 03.07.2009
- Ruins And Dead Ends
- Horns
- What Is Worst
- Driven By Hatred
- Swallow
- The Last
- Open Wound Salvation
- Ashes
- Needles
Bei Metal Blade streitet man sich in diesem Jahr schon intern um die Death-Metal-Krone!
Es macht ganz den Eindruck, als würden Metal Blade labelintern die diesjährigen Meisterschaften in der Todesblei-Szene unter sich ausmachen. Die Eislinger Traditionsfirma hat mit LAY DOWN ROTTEN und VOMITORY bereits zwei Anwärter auf den Jahresthron ins Rennen geschickt, begnügt sich aber keinesfalls mit den flächendeckenden Lorbeeren, die hierfür eingeheimst wurden. Stattdessen legt man den Fokus noch deutlicher auf die kompromisslose, straighte Seite des tödlichen Stahls und präsentiert mit dem aktuellen AS YOU DROWN-Album "Reflection" ein weiteres Juwel in Sachen Brutalität.
Ohne lange Spielereien und Intros steigen die Jungs mit 'Ruins And Dead Ends' auf derbste Weise in die Prügelorgie ein und verdeutlichen sofort, welche Gangart in den neun Tracks gefahren wird. Mit ähnlichen Tempo, zwischendurch aber immer wieder mit einigen Grooves aufgeheizt, geht es in den nächsten Stücken weiter, dies aber nicht nur ausschließlich voll auf die zwölf, sondern hin und wieder auch etwas Break-lastiger. 'Driven By Hatred' und vor allem 'Horns' offerieren ein fabelhaftes Wechselspiel, eingepackt in eine unheimlich tighte Performance und veredelt mit einem der stärksten Rhythmusfundamente, welches in diesem Jahr durch die Rotation gegangen ist. Mit einem Wort: Fett!
Nach dem infernalischen, finsteren Interludium 'The Last' läuten AS YOU DROWN dann schon viel zu schnell die Schlussakkorde ein – und damit hätten wir auch schon der einzigen, bleibenden Wermutstropfen aufgegriffen: Die Spielzeit. Klarer Fall, Death Metal muss auf den Punkt kommen und verlangt selten nach Epik oder dergleichen. Nichtsdestotrotz hätte man hier ein wenig großzügiger sein können, zumal es der Band sicherlich nicht an Ideen mangelt. So hingegen wird man gerade so richtig aufgewärmt und muss kurz darauf einfach so hinnehmen, dass 'Ashes' und 'Needles' den Reigen beenden, sobald der Zeiger die erste halbe Stunde anzeigt. Für Gourmets könnte dies zwar schon ausreichen, da AS YOU ROWN in dieser Zeit grundsätzlich alles gesagt und getan haben, was den kompromisslosen Death Metal anbelangt. Doch der ökonomische Konsument wünscht sich trotz allem zwei, drei Songs mehr, damit die qualitative Überdosis auch quantitativ entsprechend abgedeckt ist.
Sei’s drum: Musikalisch ist "Reflection" ein echter Genuss für den Liebhaber der ganz derben Kost. Und wer sich mit der "Reign In Blood"-Ausrede zufrieden gibt, wird an dieser extremen Geschichte definitiv nix auszusetzen haben.
Anspieltipps: Ashes, Horns, Driven By Hatred
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes