ASARHADDON - Reysa
Mehr über Asarhaddon
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Geisterasche Organisation
- Release:
- 29.02.2020
- Der Ursprung
- Die Vergängnis erwacht
- Ein wahrlich wirrer Ort
- Der Aufstieg
- Pfad ohne Kehrt
- Am Ende ewiger Wasser
Wem die Sonne zu warm ist...
Es wird Frühling: Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, die Blumen fangen an zu blühen und die Menschen lachen. Nicht jedoch in Magdeburg, denn dort ist ASARHADDON zu Hause. Hinter dem kryptischen Bandnamen stecken die beiden Christians – Kircher und Koss – und lassen diese doch sehr schöne Stadt in Sachsen-Anhalt ein wenig verfinstern. Auf ihrem Debütalbum "Reysa" haben sie sich dem hochatmosphärischen Black Metal verschrieben. Nach ein paar Singles und einer EP vor einigen Jahren war es aber auch höchste Zeit, dass sich das Duo auch auf vollständiger Länge ausprobiert.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn trotz Sommer, Sonne und Sonnenschein wird die Welt zumindest für knapp 51 Minuten düsterer, kühler und beklemmend. ASARHADDON schafft es über die volle Distanz des Debüts, diesen Schein auch zu bewahren, erschafft vom beginnenden 'Der Ursprung' bis zum 'Am Ende ewiger Wasser'-Abschluss eine bedrückende Atmosphäre, die sich dank gelungener Melodien und einer wirklich tollen Symbiose aus Härte und Zerbrechlichkeit auch voll ausbreiten kann.
Die sechs Stücke bieten keinen 0815-Black-Metal, denn hier liegt sehr viel Liebe im Detail. Unantastbarkeit und Kälte einerseits, Traurigkeit und Verletzlichkeit andererseits, auch wenn die Beiden an manchen Stellen etwas schneller zum Punkt hätten kommen können, so ist "Reysa" ein durchaus stimmiges Album geworden. Akustik-Gitarren, fieses Gekeife, Dynamik und Rhythmik, Melodien und pechschwarze Dunkelheit gehen gemeinsam unter die Haut und sorgen für einen echten Höllenritt. Insbesondere das bereits als Single bekannte 'Der Aufstieg' vereint alle Trademarks ASARHADDONs ziemlich treffend.
Mal wird es schneller, rasanter, mal wird es langsamer, schleppender, doch niemals werden Härte und Melodie außer Acht gelassen. Wem der Frühling also zu hell erscheint, darf gerne auf "Reysa" und damit auf ein wirklich hörenswertes Stück Atmospheric Black Metal zurückgreifen, das an der einen oder anderen Stelle zwar noch B-Notenabzüge zu vermelden hat, aber trotzdem weiß, worauf es ankommt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp