ASARU - Dead Eyes Still See
Mehr über Asaru
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Articaz / CMS
- Release:
- 15.05.2009
- Darkness
- Dead By Dreams
- Creation Of This World
- Blood For The Cross
- Summon The Northern Wind
- Medieval Submission
- The Final Constellation
- Scrolls Of The Ancient Spells
Ein lange erwartetes Lebenszeichen einer schlafenden Bestie aus schwarzem Stahl.
ASARU ist eine seit 1995 existierende hessische Black-Metal-Band, deren Bandkopf, Gitarrist und Sänger Frank "Akaias" Nordmann vor einiger Zeit nach Norwegen ausgewandert ist. Davor wurde im Jahre 2006 noch das vorliegende Scheibchen eingetrümmert, das jedoch bis heute auf eine offizielle Veröffentlichung warten musste. Nun hat sich ARTicaz Records der Sache angenommen und die schwarzmetallische Welt darf endlich den Klängen der Scheibe "Dead Eyes Still See" lauschen. Das ist deshalb ein Privileg, weil sich ASARU quasi aus dem nichts (die letzten EPs und Demos liegen inzwischen fast zehn Jahre zurück) ziemlich weit oben in der deutschen Schwarzlandschaft einreihen.
Es wird beim Hören allerdings schnell klar, dass Norwegen nicht nur die Wahlheimat des Herrn Akaias ist, sondern auch eine starke musikalische Inspirationsquelle. So lassen der erste Schrei und das Hauptriff des eröffnenden Stückes 'Darkness' gleich mal mächtige Assoziationen zum Debüt der norwegischen "Emperatoren" wach werden. Da hat jemand die Herren Ihsahn und Samoth sehr genau beobachtet. Nach einem effektiven Break zu cleanen und akustischen Gitarren wird es kurz thrashiger, dann tritt das Keyboard weiter in den Vordergrund und ein Schatten einer gedimmten Burg fällt auf ASARUs Schaffen. Beim dynamischen, nach einem Blizzard klingenden 'Dead By Dreams' klingen melodisch wie gesanglich die Unsterblichen um Abbath an. 'Summon The Northern Wind' enthält wieder einige einprägsame akustische Passagen und Anklänge an frühe SATYRICON, bei 'Medieval Submission' hingegen schlagen auch etwas schwedischere Töne durch, die ein wenig an DISSECTION und NECROPHOBIC erinnern.
Ihr seht und hört: Die Darmstädter holen das Nordland nach Hessen und orientieren sich spürbar an der guten alten nordischen Schule der Schwarzwurzelei. Hier liegt die Betonung durchaus auf "gut", denn zum einen sind die Vorbilder aus der aller ersten Reihe, und zum anderen wird nicht nur kopiert sondern sehr schön seziert und rekombiniert. Klar, Originalität im engeren Sinne kann man das nicht nennen. Dennoch ist es besser, sich hörbar von diversen Größen des Genres inspirieren zu lassen und daraus eine kraftvolle und musikalisch absolut überzeugende eigene Mixtur zu bereiten, als sich in eine kleine schrammelige Nische zurück zu ziehen und dort in das selbe Loch hineinzubohren, in das schon hunderte zuvor gebohrt haben, ohne auch nur ansatzweise dem einen Vorbild das Wasser zu reichen können.
Nein, das machen die ASARU-Jungs weit besser, und deshalb will ich euch "Dead Eyes Still See" auf jeden Fall empfehlen, auch wenn es schade ist, dass das gelungene Cover zu RUNNING WILDs 'Black Hand Inn' nicht als Bonustrack enthalten ist. Wie auch immer, zur Zeit weilt der Herr Nordmann weiterhin in Norwegen und der zweite Gitarrist Thilo Feucht begeistert mit VIRON und ROXXCALIBUR, so dass ASARU bis auf weiteres auf Eis liegt. Ein Comeback sei jedoch nicht auszuschließen, und ich für meinen Teil hoffe, dass es irgendwann so weit sein wird. Ich würde die Band nämlich gerne mal live sehen.
Anspieltipps: Darkness, Dead By Dreams, Summon The Northern Wind
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle