ASCENDANT - A Thousand Echoes
Mehr über Ascendant
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pure Steel
- Release:
- 20.04.2018
- Twilight Of Eden
- Doomsday Machine
- Walls Between Us
- Fog Of War
- Morning Light
- Land Of A Thousand Echoes
- False Illusion
- Tears Of His Majesty
- At The End OF The World
Power Metal mit Licht und Schatten
Selten hat mich ein Album so ratlos zurückgelassen, wie das Debüt dieser Band aus Dubai. Das mag erst einmal verwunderlich klingen, gibt es auf "A Thousand Echoes" doch modernen, europäisch klingenden Power Metal zu hören, eine Stilrichtung, die sich für gewöhnlich nicht gerade durch große Experimente auszeichnet. Warum also die Verwirrung?
Nun, zusammengerechnet rund eine halbe Stunde der dargebotenen Musik ist handwerklich nett gemachte Standartkost, mithin also gähnend langweilig. Die übrigen 30 Minuten allerdings warten mit interessanten Schlenkern in Richtung Groove-Thrash oder mit orientalischem Gesang auf. Auch balladeske Momente wirken hier nicht aufgesetzt, sondern bereichern das Album mit authentischer Melancholie. Stellvertretend mag hier das letzte Lied, 'At The End Of The World' angeführt werden, das die Zweischneidigkeit des gesamten Albums in sich trägt. Augenblicke voller kraftmetallischem Einheitsbrei, aber eben auch diese wunderbaren Passagen, in denen ASCENDANT nicht wie eine Epigonen-Kapelle klingt, sondern einfach nach ASCENDANT.
'False Illusion' hingegen ist ein dröhnender Stampfer mit aggressivem Gesang, fast schon doomig. 'Tears Of His Majesty' fängt ruhig an, dann wechseln sich Growls und sehr coole, hohe Schreie mit Power Metal von der Stange ab. 'Land Of A Thousand Echoes' ist allerfeinstes Material. Neun Minuten Musik mit fast Allem, was man sich nur wünschen kann: Symphonischer Beginn, dann wird's episch, woraufhin sich ein erhabener Refrain erhebt, bei dem Sänger Youmni Abou Al Zahab so richtig zeigt, was er kann. 'Morning Light' berührt mich dagegen gar nicht, da hilft auch der eingestreute Frauengesang nicht. Auch 'Fog Of War' ist über weite Teile eher wenig spannend. Dafür entschädigt 'Walls Between Us': Modernes Riffing trifft auf eine tolle Gesangslinien, die dann und wann mit orientalischen Backroundgesängen angereichert werden. Der Refrain ist ebenfalls beste Qualität! Der Opener (es gibt zuvor noch ein verzichtbares Intro) ist mit 'Doomsday Machine' betitelt und qualitätstechnisch eher im unteren Mittelfeld des Albums anzusiedeln.
Erwähnt werden sollte noch die sehr moderne Produktion des Albums, der tiefe, fette Sound der Gitarren und die - für Power Metal - ebenfalls recht tiefe Stimme (bzw. Stimmfarbe) des Sängers, wobei er, wie schon erwähnt, auch die ganz hohen Schreie beherrscht, aber leider zu selten einsetzt.
Was bleibt als unterm Strich? Dieses Album kann einerseits wirklich faszinieren, andererseits ist auch Vieles zu hören, das andere Bands bereits so oder so ähnlich besser gemacht haben. Fans von Bands wie BRAINSTORM sollten hier aber auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Abwechslungsreicher geht es bei ASCENDANT nämlich auf jeden Fall zu.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp