ASCIAN - Sing To Me, Sweet Void
Mehr über Ascian
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.09.2024
- Follow The Serpent
- The Odium Palace
- The Golden Queen
- Cold Sun
- Trenody Spirals
- Fra Lyset
- Deathwish
Ein majestätisches Aufbegehren aus dem hiesigen Doom-Underground.
Leider ging die letzte Platte von ASCIAN in den Wirren der Corona-Pandemie ein wenig unter. Das offizielle Debüt konnte anno 2020 nicht mit entsprechender Live-Präsenz beworben werden, was angesichts der besonderen Qualität von "ElysioN" mehr als bedauerlich erscheint. Die hiesige Doom-Metal-Combo hat sich aber dadurch überhaupt nicht beirren lassen und konsequent an neuem Material gearbeitet, welches nun in Form von "Sing To Me, Sweet Void" final auf die Jüngerschaft losgelassen wird. Und genau so viel Zeit, wie ASCIAN bei der Feinarbeit der sieben neuen Kompositionen investiert hat, scheint auch angebracht, um die epischen Tiefen der zweiten Full-Length vollends erforscht zu haben. Denn diese Platte ist mächtig, sie hat zahlreiche versteckte Details und sie liefert zuletzt einen nahezu perfekten Brückenschlag zwischen den Todesblei-Parzellen des Genres und der eher klassischen Herangehensweise.
Bevor "Sing To Me, Sweet Void" sich jedoch in aller Breite entfalten kann, werfen die Urheber ihrem Publikum erst einmal einen verdammt schweren, extrem finsteren Brocken vor die Füße. Das zwölfminütige 'Follow The Serpent' erinnert entfernt an die verkannten Geniestreiche von RUNEMAGICK, berührt immer wieder die Ausläufer der Zeitlupenszene im Death Metal, zeigt aber auch, wie effizient ASCIAN mit vergleichsweise wenigen Effekten ein Epos zu kreieren imstande ist, das vielleicht nicht umgehend zündet, aber all die Qualitäten dieser Truppe mit sehr viel Präsenz offenbart: Das Riffing ist gewaltig, die verschleppten Melodien gehen unter die Haut, und der manchmal harsche Ton gibt der Nummer etwas Unberechenbares, das sich die Band im weiteren Verlauf auch konsequent bewahrt. Doch es wird epischer, monumentaler, ausladender und vor allem emotionaler. Der heroische Start mit dem fantastischen 'The Golden Queen', das hervorragende Finale in 'The Odium Palace', und diese übergeordnete Melancholie, von der Stücke wie 'Thfrenody Spiral' und 'Fra Lyset' gezeichnet sind, zeigen bemerkenswertes Songwriting, nur noch getoppt vom phasenweise etwas flotteren 'Cold Sun', dessen Harmonien so gewaltig sind, dass man unwiderruflich auf die Knie gezwungen wird.
ASCIAN mag einen schweren Start gehabt haben, ist aber nun endgültig bereit, die Früchte der Arbeit einzufahren und sich im epischen Doom an eine der vordersten Positionen zu begeben. "Sing To Me, Sweed Void" ist ein bittersüßes Event mit sieben wunderschönen, düsteren und doch so betörenden Songs. Viel besser kann man das eigentlich gar nicht machen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes