ASENBLUT - Aufbruch
Mehr über Asenblut
- Genre:
- Pagan Black/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Asatru Klangwerke
- Release:
- 24.09.2009
- Wolf
- Gedanke & Erinnerung
- Heldenbürde
- Klingenschmiede
- Herbststurm
- Die Legende
- Ein Monument
- Kampfruf
- Asenblut
- Des Verräters Untergang
MEGADETH vs. RIGER. Der Kampf ist nicht entschieden, das Potential nicht ausgereizt.
Die Asatru Klangwerke haben sich zu einem richtig guten Label für härteren Pagan Sound entwickelt. Nach verschiedenen Releases dieses Jahr – erwähnenswert ist dabei beispielsweise SKADY – kommt mit der Göttinger Band ASENBLUT die nächste Pagan Band in die Läden. Das Album nennt sich passenderweise "Aufbruch" und stellt das Debut der im Jahre 2006 gegründeten Horde dar. Nach dem Demo 2008 erwarten den Freund härterer Pagan-Klänge zehn Songs zwischen Thrash, Black und Pagan Metal.
Das interessante an ASENBLUT ist mit Sicherheit die Variabilität zwischen klassischen Metal-Riffs und -Leads auf der einen Seite und dem Hang zu Pagan- und Black-Eskapaden auf der anderen Seite. Das liegt im Line-Up der Band begründet: Die beiden Gitarristen stehen sich ihrer musikalischen Herkunft entsprechend gegenüber und lassen ihre Äxte in epsichen Duellen aufheulen. Während Dirk durchaus das ein oder andere MEGADETH-Riff und MAIDEN-Lead auspackt, bedient sich Tetzel eher mit Zitaten von den klassischen Vertretern der Pagan-Szene wie RIGER oder Konsorten. Die Mischung, die daraus resultiert, klingt frisch und bewegt sich mit rasanter Geschwindigkeit in Richtung "abgehen, bittesehr".
Mit einer ausgezeichneten Produktion hat sich die Band einen echten Gefallen getan, denn der Sound kommt differenziert und dennoch urwüchsig aus den Boxen. Thematisch bedient sich die Band klassischer Klischees, seien es Wald und Wiesen, heidnische Bräuche, Kämpfe, Krieger oder die Asen. Förmlich sieht man die Checkliste in den Händen des Songwriters, der die wichtigsten Themen nach und nach abarbeitet und in deutsche Texte verpackt. Standard erreicht, mehr aber leider auch nicht. Der Härtegrad der Platte ist erfreulicherweise durchgehend hoch, wer Polka-Gehopse oder massive Folk-Wände sucht, sollte sich etwas anderes greifen.
Fazit: Mal groovend, mal rasend, kreieren ASENBLUT ihren "Aufbruch" zwar durchaus abwechslungsreich, in der Summe aber zu wenig reißerisch und in Teilen noch zu wenig ausgegoren. Dem Gehörten haftet oft der Makel des "ach, das kenn ich doch schon" an, was die Platte auf Dauer sicher nicht allzu häufig in den Player bringt. Nichtsdestotrotz ist "Aufbruch" eben nicht viel weniger als ein Aufbruch, der mit den folgenden Werken gerne ausgebaut werden kann. Denn Potential ist gerade durch die ambivalenten Hörgewohnheiten und Einflüsse vorhanden. Denn dieser Vorteil stellt die Band über einen Großteil der Vertreter dieser mittlerweile oftmals erschreckend einfallslosen Szene. Ich setze auf die nächste Runde und halte deshalb meine Chips noch zurück.
Anspieltipps: Wolf, Ein Monument
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer