ASGARD - Dark Horizons
Mehr über Asgard
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Karthago Records / Twilight
- Release:
- 18.01.2008
- Rainbow Bridge
- Hero´s Tears
- Fighting´em Back
- Dark Horizons
- Soldier´s Waltz
- Back To You
- Hungry Hearts
- Riders Of The Storm
- The River
- On The Run (Demo Bonus)
- Highland Pride (Demo Bonus)
- Kings Of Steel (Demo Bonus)
- Sailing Out (Demo Bonus)
- Born To Rock (Demo Bonus)
- The Fall Of The Warlord (Demo Bonus)
- Get Ready (Demo Bonus)
Wer nicht die Hintergründe über die Wiederveröffentlichung dieser Platte weiß, der könnte vermuten, dass hier ein paar in die Jahre gekommene Musiker gerade in ihrer Midlifecrisis stecken und es nun noch mal wissen wollen. Doch das stimmt hier überhaupt nicht, denn die Initiative ging von einem Fan der Band aus, der zufällig ein Plattenlabel sein Eigen nennt. Das ist natürlich auch ein Weg, um eine alte Scheibe wieder zu neuem Leben zu erwecken, wenn auch nicht gerade üblich. Wie dem auch sei, es war jedenfalls eine sehr gute Entscheidung beider Seiten, dem Album von 1889 noch einmal eine Chance zu geben, damit es nun die gebührende Aufmerksamkeit erhält, die ihm damals durch einige widrige Umstände versagt blieb.
Das Album beinhaltet feinen klassischen Heavy-Metal, und wer auf den Sound von GRAVE DIGGER und Co. steht, wird hieran seine helle Freude haben. Kein Wunder, denn bei ASGARD spielte einst Tomi Göttlich, der später bei besagter Band einstieg und jetzt mit REBELLION am Start ist. Auch Andreas Püschel hatte schon einige Jahre zuvor bei HAMMERSCHMITT verbracht. Damit erklärt sich auch der geniale Sound, denn hier waren seinerzeit schon ein paar Herren am Start, die ihr Handwerk ordentlich verstanden. Die Stücke lassen das Herz jedes wahren Heavy-Metal-Fans höher schlagen, der auch mit gutem Gewissen über die streckenweise nicht so gute Aufnahmequalität hinwegsehen kann. Wobei sie andererseits einen eigenwilligen Charme verbreitet und eine Hommage an die guten, alten Zeiten darstellt.
Los geht es mit einer zünftigen Instrumental-Nummer, die sogleich die Marschrichtung der Platte vorgibt. Besonders erwähnenswert sind die gut gelungen Tempowechsel, in fast allen Songs. Daher kommt hier eine sehr abwechslungsreiche Mischung aus den Lautsprechern. Stücke mit gut sieben Minuten vergehen so schnell, dass man fast das Zeitgefühl verlieren kann. 'Hero's Tears' ist dafür ein würdiges Beispiel. Von Beginn an, wird ein ordentliches Tempo vorgelegt, die Vocals passen sich gut in das Tempo ein, und auch wenn etwas Fahrt herausgenommen wird, harmoniert das alles wunderbar. Dazu kommt in der Hälfte ein längerer Instrumentalteil im Midtempo, bei dem das Gitarrenspiel dominiert. Sollte es zu einer Reunion der Band kommen, dürfte 'Soldier's Waltz' die ultimative Headbang-Nummer werden, denn die Jungs geben von Anfang bis Ende ordentlich Gas, dass es eine wahre Freude ist! Mit dem eingängigen Refrain wird das Stück schnell zum Ohrwurm der Platte. Im Gegensatz dazu wird es bei 'Back To You' etwas ruhiger und beschaulicher. Jedoch haben die Drums und die Gitarren immer genügend Power, dass es nicht zu langsam und schmalzig wird. Der Gesang kann diese aufgebaute Stimmung gut unterstützen, und kommt bei diesem Stück besonders gut zur Geltung. Auch der Rest der Platte ist sehr solide und bietet eine kurzweilige Unterhaltung.
Zu den regulären Titeln des neu aufgenommenen Albums gibt es noch zusätzlich sieben Bonustracks. Dabei handelt es sich um Demos der Band, beziehungsweise um Seitenprojekte der Musiker von ASGARD. Spätestens hier merkt man, dass das Material schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Die Stücke klingen doch alle recht blechern, was jetzt keine Kritik sein soll. Wahrscheinlich standen sie irgendwo im Keller rum und wurden nun wieder hervorgezaubert. Und das war auch gut so! Sie sind etwas thrashiger und experimenteller gestaltet, wodurch das breite musikalische Spektrum der Musiker sehr deutlich wird. Es wäre doch viel zu schade gewesen, diese Raritäten weiter unter Verschluss zu halten.
Besonders bei den älteren Semestern, die mit dieser Musik aufgewachsen sind, dürfte die Neuveröffentlichung auf reges Interesse stoßen. Wenn sich auf der Platte auch keine große Metal-Hymne befindet, wird hier ehrlicher und direkter Heavy-Metal regelrecht zelebriert, dass es ein absolut feiner Hörgenuss ist. Im Booklet der Scheibe befinden sich allerhand Informationen über die Band sowie Interviews, die den Kauf zusätzlich interessant machen dürften. Und wer weiß, vielleicht läuft das Album so gut und die Jungs entschließen sich zu einem Neustart. Interessant dürfte die Sache allemal werden! Doch bis dahin heißt es erst mal warten, wobei das Album die Zeit bis dahin mehr als versüßen dürfte.
Anspieltipps: Hero´s Tears, Soldier's Waltz, Back To You
- Redakteur:
- Swen Reuter