ASHCORN - H-Spleen-8
Mehr über Ashcorn
- Genre:
- Neo Thrash
- Chapter One
- Stranger
- New Old Life
- Framework
- Freak
- Jane
- Another My Self
- H-Spleen-8
Das macht einem die Combo gleich sympathisch, wenn sie in ihrem Infoschreiben ohne Umschweife auf ihre Haupteinflüsse zu sprechen kommt: FEAR FACTORY und SLIPKNOT. Wobei, das italienische Quintett ausschließlich auf diese Bands zu reduzieren, ist nicht fair. Am ehesten passt der Titel "EVANESCENCE des Neo-Thrash". Denn wie Lady Sophitia (lead vocals & screaming) und Miles Townshate (male vocals & guitars) zum Teil gegenseitig um die Wette keifen, weckt Erinnerungen an das eine oder andere Stück von Amy Lees Platincombo. Nur extremer!
Das Intro 'Chapter One' hätte auch locker auf FEAR FACTORYs Meisterwerk "Demanufacture" Platz gefunden. Gleich der Opener 'Stranger' geht ab wie ein Chinaböller und eindeutiger kann man SLIPKNOT nicht kopieren. Doch im Vergleich zu der Muppetshow aus Iowa nimmt die Truppe gleich beim Opener auch das Tempo raus, damit Mr. Townshate mit einem melodischen Refrain glänzen kann. Dabei weckt das Gesangsduell Erinnerungen an ein ungleiches Team: Während Lady Sophitia mit ihrem Gekeife Öl ins Feuer gießt, spielt Miles die Feuerwehr und versucht mit seinen melodischen Parts das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Bei 'New Old Life' wird dieser Stil beibehalten, nur dass das Stück in diesem Fall Richtung melodische FEAR FACTORY tendiert. Der SLIPKNOT-Anteil wird bei den übrigen Songs weiter heruntergeschraubt, während der FEAR FACTORY-Einschlag weiterhin konstant zu hören ist. Dabei mischt sich aber auch zuweilen ein bisschen SOULFLY rein ('Framework'). Das eingängiste Stück auf der CD ist 'Freak', wo sich ein gänsehautverdächtiger Refrain befindet, den FF nicht besser hinbekommen hätten. Die abschließende Bandhymne 'H-Spleen-8' vereint nochmal die unterschiedlichsten Sounds: Nach einem Lava-Riff à la OBITUARY wird ein cooler melodischer Part eingestreut, bevor´s dann SOULFLY-mäßig weitergeht, und danach wieder der OBI-Part vom Anfang zum Zuge kommt. Klingt nicht nur interessant, ist es auch. Dabei schafft es Miles zwischendurch in bester John-Tardy-Manier dazwischenzugrunzen, und das Gitarrensolo ist obendrein OBI pur! Goil!
Ein beachtliches Debüt, doch leider gibt es zwei Minuspunkte zu verzeichnen: Da wäre zum einen der Drumsound, der ein bisschen künstlich klingt, allen voran die Bassdrum. Und zum anderen die sehr kurze Spielzeit von gerade einmal einer halben Stunde. Die meisten werden denken: "Lieber ´ne gute halbe als ´ne langweilige ganze Stunde." Dem gebe ich schon Recht, doch gerade heutzutage, wo viele Bands das Maximum an Spielzeit aus ´ner CD rausholen, ist das meiner Meinung nach ein bisschen wenig. Nichtsdestotrotz können FEAR FACTORY-Fans, die die Wartezeit auf das nächste Album überbrücken wollen, hier mal reinhören.
Anspieltipps: Stranger, New Old Life, H-Spleen-8
- Redakteur:
- Tolga Karabagli